Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll59. Sitzung / Seite 213

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Präsident Ing. Norbert Hofer: Ich gebe bekannt: Herr Abgeordneter Pock hat das Ver­langen auf Durchführung einer ersten Lesung über den Antrag 842/A der Abgeordne­ten Pock, Kolleginnen und Kollegen, Tagesordnungspunkt 11, zurückgezogen.

Daher entfällt bei diesem Tagesordnungspunkt die Debatte, und ich werde die Zuwei­sung dieses Antrags an den Fachausschuss vornehmen.

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Zu Wort gelangt nun Frau Abgeordnete Mag.a Grossmann. – Bitte, Frau Abgeordnete.

 


20.12.20

Abgeordnete Mag. Elisabeth Grossmann (SPÖ): Danke, sehr geehrter Herr Präsi­dent, auch für die geschlechtergerechte Sprache! Sie schaffen es, „Magistra zu sa­gen. Sehr geehrte Frau Ministerin! Liebe KollegInnen! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Gleich voranstellen möchte ich die Feststellung, dass es ja keine gesetzliche Verpflichtung zur Verwendung des Binnen-I gibt, und daher geht auch ein Gesetz zur Abschaffung des Binnen-I völlig ins Leere. Außerdem gibt es verschiedene Möglichkei­ten, eine geschlechtergerechte Sprache zum Ausdruck zu bringen.

Insgesamt möchte ich sagen, dass eine geschlechtergerechte Sprache zwar nur ein kleiner Aspekt einer geschlechtergerechten Gesellschaft ist, aber ein nicht zu vernach­lässigender. Gleicher Lohn für gleiche Arbeit, gerechte Aufteilung von familiären Pflich­ten, Gewaltprävention, gerechte Vertretung von Frauen in Politik, Wirtschaft und Ge­sellschaft und vieles mehr beschäftigen uns vorrangig und sind auch weit größere He­rausforderungen und Anliegen, aber eine geschlechtergerechte Sprache sollte dabei eine Selbstverständlichkeit sein, über die man gar nicht lange erst diskutieren und de­battieren muss. Interessanterweise, das stelle ich immer wieder fest, wollen ausge­rechnet jene besonders ausgiebig darüber debattieren, die auch sonst die Rechte von Frauen bei jeder Gelegenheit torpedieren, um dann jenen, die sich konsequent für die Rechte von Frauen einsetzen, vorzuwerfen, dass sie keine anderen Sorgen hätten. Das erlebt man immer wieder, nicht nur innerhalb dieses Hauses, auch außerhalb in den verschiedensten Kreisen.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Sprache schafft Bewusstsein, und das muss schon möglichst früh erlernt werden, am besten in der Schule, damit sich dann später niemand mehr darauf ausreden kann, dass er oder sie nach der Schule nichts mehr dazugelernt hat. – Danke. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

20.14


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Schenk. – Bitte, Frau Abgeordnete.

 


20.14.47

Abgeordnete Martina Schenk (STRONACH): Herr Präsident! Frau Ministerin! Hohes Haus! Sehr geehrte Damen und Herren! Das Binnen-I beschäftigt uns wieder einmal. Ich bin der Meinung, dass das Binnen-I und die Verwendung des Binnen-I keiner Frau in Österreich mehr bringt (Beifall bei Team Stronach und FPÖ), weder mehr Lohn noch mehr Anerkennung, noch mehr Gleichstellung. Ganz im Gegenteil, es führt dazu, dass Damen und Herren, Burschen und Mädchen bestraft werden, wenn sie in ihren Ar­beiten das Binnen-I nicht verwenden.

Die Vorrednerin hat soeben ausgeführt, dass es keine gesetzliche Grundlage dafür gibt. Die FPÖ fordert auch nicht explizit ein Gesetz, sondern will Bewegung in diese De­batte bringen. Und es geht auch nicht nur um den Antrag der FPÖ, sondern es geht um die 800 Personen, wo unter anderen auch Verfassungsexperte Heinz Mayer dabei war,


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