Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll59. Sitzung / Seite 222

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Was ist in den letzten Jahren passiert? – Die Diskussion um die geänderte Bundes­hymne reißt nicht ab. Die Österreicherinnen und Österreicher können sich mit der neu­en Form einfach nicht abfinden. (Beifall bei der FPÖ sowie der Abg. Nachbaur.) Viele Umfragen sprechen dazu eine deutliche Sprache, sei es das Ö3-Voting, sei es eine OGM-Umfrage, Fachhochschulen in diversen Bundesländern haben sich mit diesem Thema beschäftigt, und eine klare Mehrheit spricht sich gegen diese pseudofrauenpoli­tische Maßnahme aus. Erst heute Morgen in der Diskussion auf einem privaten Ra­diosender haben sich alle Anrufer für die alte und richtige Version unserer Bundeshym­ne ausgesprochen. (Beifall bei der FPÖ.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich erlebe es immer wieder bei diversen Ver­anstaltungen: Wenn die Bundeshymne gespielt wird, dann wird es unruhig in der Be­völkerung. Es gibt manche, die dann sehr vehement bei gewissen Textstellen, zum Beispiel bei den „Söhnen“, die Stimme erheben, andere singen die Bundeshymne gar nicht mehr mit, und das kann es ja wohl auch nicht sein.

Was haben die Frauen von dieser geänderten Bundeshymne? – Ich erhalte sehr viele Zuschriften aus ganz Österreich, die mich dazu auffordern, tätig zu werden und wieder die ursprüngliche Bundeshymne einzufordern. (Beifall bei der FPÖ.) Dieser Aufforde­rung komme ich selbstverständlich gerne nach, denn ich sehe es als meine Verpflich­tung an. Glauben Sie wirklich, dass die Umdichtung der Bundeshymne auch nur einer Frau geholfen hat?! Wir haben heute schon gehört: gleicher Lohn für gleiche Arbeit, Gewalt gegen Frauen, Frauenarmut, die Schwierigkeit, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen, ich könnte Ihnen noch ganz andere Beispiele bringen – hier wird nichts gemacht!

Aber ich verstehe schon: Dies ist das Einzige, das die werten Kolleginnen und die poli­tisch verantwortlichen Frauen in ihren Fraktionen frauenpolitisch durchgesetzt haben, und sie werden diese Maßnahme natürlich auf Mord und Brand verteidigen. Ich sehe in den entschlossenen Mienen der Unbelehrbaren, dass sie das jetzt auch als nachfol­gende Redner machen werden. Aber ich garantiere Ihnen: die Österreicherinnen und Österreicher haben Sie nicht auf Ihrer Seite! (Beifall bei der FPÖ sowie der Abg. Lintl.)

20.44


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Wurm. – Bitte, Frau Abgeordnete.

 


20.44.19

Abgeordnete Mag. Gisela Wurm (SPÖ): Sehr geehrte Kollegen, Kolleginnen! Sehr ge­ehrte Damen und Herren! Sprache schafft Wirklichkeit, Sprache soll aber auch Wirk­lichkeit ausdrücken. Was heißt das, dass Wirklichkeit auch ausgedrückt werden soll? – Dass Frauen auch entsprechend vorkommen sollen.

Ich habe mir verschiedene Studien angesehen, so zum Beispiel von der Universität Innsbruck. Frau Dr. Elisabeth Mairhofer vom Institut für Sprachen hat sich damit be­fasst und uns auch mit verschiedenen Studien versorgt. Was sagen all diese Studien?

Wenn Sie gefragt werden, sehr geehrte Damen und Herren: Nennen Sie mir drei Politi­ker!, dann fallen Ihnen im Normalfall drei Männer ein, Obama, meinetwegen Churchill, vielleicht auch noch Hollande, wenn aber Politikerinnen und Politiker abgefragt werden, dann kommen andere Antworten, dann kommt vielleicht auch eine Angela Merkel vor, dann kommt vielleicht eine Maria Theresia vor, und, und, und. Was will ich damit aus­drücken, was will ich Ihnen damit sagen? – Wenn auch die weiblichen Formen verwen­det werden, dann denkt man auch eher an die Frauen.

Nennen Sie mir Wissenschaftler! – Dazu fällt einem vielleicht Newton ein und vielleicht noch Gauß, aber nicht Marie Curie.

 


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