Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll59. Sitzung / Seite 223

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Ich könnte das weiterführen: Literaten? – Vielleicht fällt einem Handke ein, aber nicht Elfriede Jelinek, oder Goethe, aber nicht Marie von Ebner-Eschenbach, und, und, und.

Es gibt unzählige Beispiele, und das ist nicht aus der Phantasie heraus gesagt, son­dern es gibt empirische Untersuchungen, die das belegen.

Wir sprechen jetzt über die Abänderung der Bundeshymne, die hier im Haus aufgrund eines Initiativantrages, aufgrund einer Initiative des österreichischen Parlaments, der ös­terreichischen Abgeordneten mit Mehrheit beschlossen wurde, und ich bitte Sie, sehr geehrte Damen und Herren, Mehrheiten zu akzeptieren. Wir haben in einer Demokratie Mehrheiten zu akzeptieren! (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Strache: Das war ein rot-schwarz-grüner Antrag!) Und wenn wir jetzt in Österreich in unserer Bundeshymne auch die „großen Töchter“ besingen, sage ich Ihnen, sehr geehrte Damen und Herren: Wir haben viele große Töchter in unserem Land, wir haben sehr viele große Töchter! (Abg. Strache: Die singen alle im Stadion die traditionelle Hymne!)

Wenn die Frauenministerin jetzt in einer Aktion jeden Tag eine Frau hervorhebt, vor den Vorhang holt, die oft nicht genannt wird, nicht erwähnt wird, dann ist das wichtig, denn: Was nicht genannt wird, existiert in vielen Fällen nicht, daher ist Geschichte eine wichtige Frage und ist das Benennen eine wichtige Frage.

Nur ein kleiner Auszug von wichtigen Österreicherinnen, von großen Töchtern: Von Maria Theresia habe ich schon gesprochen; Ingeborg Bachmann, Senta Berger, Mi­chaela Dorfmeister, Christiane Hörbiger, Elfriede Jelinek, Hedy Lamarr, Alma Mahler-Werfel (Abg. Strache: Anna Fenninger!), Lise Meitner, Annemarie Moser-Pröll (Abg. Strache: Anna Fenninger nicht vergessen!), Anna Maria Mozart, Romy Schneider, Ma­ria Schell, Margarete Schütte-Lihotzky, Christina Stürmer, Gerlinde Kaltenbrunner, Pet­ra Kronberger (Abg. Strache: Dr. Griss!) Frau Dr. Griss, jawohl –, Christine Nöstlin­ger, Waris Dirie, Marie von Ebner-Eschenbach, Elisabeth von Österreich-Ungarn (Abg. Strache: Maria Fekter!), Bertha von Suttner und natürlich auch Frau Burjan zum Bei­spiel, auch Frau Schittenhelm, auch Frau ... (Abg. Schieder: Wurm!)  Wurm, natür­lich. (Heiterkeit der Rednerin. Beifall bei der SPÖ.) Alle möglichen großen Töchter fallen mir ein, selbstverständlich auch Johanna Dohnal und auch Barbara Prammer. (Beifall bei der SPÖ.)

20.48


Präsident Ing. Norbert Hofer: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Steger. – Bitte.

 


20.48.37

Abgeordnete Petra Steger (FPÖ): Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Bundesminister! Sehr geehrte Zuseher! Hohes Haus! „Heimat bist du großer Söhne“ – offensichtlich ein Satz, der bewegt. Erst im vergangenen Sommer sang Andreas Gabalier die Hymne in der alten, in der Originalfassung, und entfachte dadurch neuerlich eine wilde Debatte über die 2011 beschlossene Änderung. Doch es waren nicht nur seine Fans, es war ein Großteil der österreichischen Bevölkerung, der ihm genau damit recht gab. Diese Emotionen können Sie auch sehen, Sie brauchen nur in ein Fußballstadion zu gehen. Dort singen zigtausende Menschen geschlossen, gemeinsam und voller Stolz die alte Originalbundeshymne. (Beifall bei der FPÖ sowie der Abg. Nachbaur. – Abg. Strache: Alle Frauen singen mit!)

Also ein Satz, der tatsächlich bewegt, allerdings erst, nachdem er geändert wurde, denn wie die OGM-Umfrage 2011 gezeigt hat, haben sich davor nicht viele Leute dafür inter­essiert, ob die Töchter auch tatsächlich in der Hymne stehen. Das sind für viele Men­schen in diesem Land aufgezwungene feministische Themen zur Ablenkung von den wahren Problemen der Frauen in dieser Gesellschaft. (Beifall bei der FPÖ. Zwischen­rufe bei SPÖ und Grünen.)

 


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