Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll59. Sitzung / Seite 226

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deshymne vertreten zu sein. (Beifall bei ÖVP, SPÖ, Grünen und NEOS. – Zwischenru­fe bei der FPÖ.)

Wenn das Selbstverständnis eines Landes darin besteht, eine symbolische Geste zu setzen – ob das die Bundeshymne ist, die Flagge, was auch immer –, dann soll das für alle Gruppen gelten. Die Menschen dieses Landes, Männer und Frauen, prägen das Selbstverständnis, ihre Leistungen, die sie in der Geschichte schon erbracht haben und die sie noch erbringen werden. Wir sollten stolz darauf sein, dass wir solche gro­ßen Töchter, aber auch großen Söhne haben. Dividieren wir sie nicht auseinander und machen wir uns doch nicht lächerlich, auch vor den Augen der Frauen in Österreich! – Vielen Dank. (Beifall bei ÖVP, SPÖ, Grünen und NEOS. Zwischenrufe bei der FPÖ.)

20.57


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Mag. Schwent­ner. – Bitte.

 


20.58.00

Abgeordnete Mag. Judith Schwentner (Grüne): Herr Präsident! Frau Ministerin! Mir geht es wie Frau Kollegin Schittenhelm, ich bin auch ganz verblüfft über dieses flam­mende Plädoyer zur Frauenpolitik, Frau Kollegin Steger. Alle Achtung! Ich würde mich freuen, wenn wir Sie weiterhin dafür gewinnen können, in sämtlichen Sitzungen des Gleichbehandlungsausschusses. Ich würde mich freuen, wenn die FPÖ demnächst bei weiteren Punkten, immer wieder, wenn es um Gleichbehandlungsfragen und Frauen­rechte geht, in dieser Präsenz anwesend ist, sich dermaßen engagiert. Ich freue mich auf engagierte Debatten im Gleichbehandlungsausschuss. (Beifall bei Grünen, SPÖ und ÖVP.) Insofern danke für Ihren Antrag! Dann können wir wieder einmal diskutie­ren, was Ihnen wirklich wichtig ist, weil Sie offensichtlich die Themen, auf die es frau­enpolitisch und gleichbehandlungspolitisch ankommt, immer wieder übersehen. Frau Schimanek, ich habe von Ihnen in letzter Zeit im Gleichbehandlungsausschuss wenig vernommen! Bis auf diese beiden Anträge, die wir heute diskutieren, war wenig da. (Zwi­schenruf der Abg. Schimanek.)

In noch einer Frage geht es mir wie Kollegin Schittenhelm, nämlich: Warum regt Sie das so auf? Warum sind Sie so dermaßen aus dem Häusel, wenn es um dieses eine Wort oder um diesen einen Buchstaben geht? (Abg. Strache: Weil sich die Bevölke­rung auch verulkt vorkommt!)

Ich bin jetzt draufgekommen, Kollegen Zanger sei Dank (neuerlicher Zwischenruf des Abg. Strache) – Entschuldigung, darf ich kurz ausreden –, er hat es uns in seinen Aus­führungen vorhin nämlich erklärt. Er hat gesagt: Was soll dieser Buchstabe in diesem Wort? Was soll dieses „I“ in diesem Wort? Das verblüfft ihn, damit kann er nichts an­fangen. Ein Buchstabe in einem Wort?! Was soll dieses Wort in einer Hymne? Insofern verstehe ich es jetzt endlich: Ein neues Wort in einer Hymne, ein neuer Buchstabe in einem Wort – Hilfe, vielleicht könnten wir uns das einmal anschauen! (Beifall bei Grü­nen, SPÖ und ÖVP.)

Oder wir machen es ganz anders und schaffen nicht nur das Binnen-I ab, sondern gleich alle I (Abg. Strache: Eine schöne Verhunzung der Sprache!), und dann machen wir keine Lex Gabalier, wie Sie das offensichtlich machen, sondern wir machen eine Lex Gabaler (Abg. Strache: Den Gabalier mit einem großen Binnen-I!), weil der Herr Gabalier, der ja diese Debatte wieder entfacht hat, in der Volksmusik nicht damit zu­rechtkommt, dass er nicht mehr die gleiche Hymne singen darf, die er in der Volks­schule gelernt hat. Und wenn wir davon anfangen, was wir in der Volksschule gelernt haben und jetzt nicht mehr so machen: Wir sagen auch nicht mehr „Jugoslawien“, wir machen jetzt die Rettungsgasse auf der Autobahn, wir machen mittlerweile viele ande­re Dinge. Aber der Herr Gabalier – oder Gabaler – ist offensichtlich nicht in der Lage, über das hinauszugehen, was er in der Volksschule gelernt hat. (Beifall bei Grünen und


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