Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll61. Sitzung / Seite 264

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Grundsätzlich zum Abschluss, Frau Minister: Ziehen Sie weniger durchs Land für das Binnen-I in Schulbüchern, kümmern Sie sich mehr darum, dass unsere Kinder auch im ländlichen Bereich lesen, schreiben und rechnen lernen! – Danke. (Beifall bei der FPÖ. – Zwischenruf bei der SPÖ. – Abg. Mölzer – auf dem Weg zu seinem Sitzplatz –: Ist aber so!)

20.03


Präsidentin Doris Bures: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Jank. – Bitte.

 


20.03.46

Abgeordnete Brigitte Jank (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Frau Ministerin! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Ja, ich freue mich – im Gegensatz zur Oppo­sition –, dass es uns hier gelungen ist, die Schule ein Stück weiterzuentwickeln. (Abg. Walser: Wir stimmen zu und sind auch Opposition!) – Danke, wunderbar! (Abg. Walter Rosenkranz: Echte Opposition !)

Ich sehe das aber durchaus nicht als einen Endpunkt, sondern als einen Mosaikstein in der Entwicklung des Bildes Schule in seiner Gesamtheit. Trotzdem ist dieses Mosaik­steinchen hervorzuheben, weil es einmal ein Schritt in die richtige Richtung ist. Da möchte ich zwei Dinge ganz besonders herausstreichen: Wir haben natürlich die Möglichkeit – und am Ende des Tages auch die Verpflichtung –, in den ganztägigen Schulformen, vor allem in der Volksschule, für mehr Bewegung zu sorgen. Bewegung bedeutet nicht immer eine volle Turnstunde. Es bedeutet vor allem, auch jene in die Schule hineinzulassen, die das vermitteln können, die das gerne machen; vor allem im ländlichen Raum können wir das Vereinsleben mit dem schulischen Leben verschränken. (Zwischenruf des Abg. Mölzer.)

Was es schon auch braucht, ist die Öffnung der Schule zur Gesellschaft hin. Schulgebäude sind ja vielfach noch so gebaut wie Kasernen – und so fühlt man sich dort oft auch. Und daher ist es wichtig, diesen Austausch herzustellen.

Ich trete daher ganz besonders dafür ein, dass auch ein weiterer Punkt umgesetzt wird, der in diesem Gesetz geregelt ist, nämlich neben dem Sport auch andere Be­reiche – Kunst, Kultur, aber auch Unternehmen, Organisationen – in die Schule zu holen beziehungsweise auch aus der Schule hinauszugehen. Das würde die Qualität des Nachmittagsangebotes unterstreichen und stärken. Der technisch-naturwis­senschaftliche Bereich wäre zum Beispiel so ein Bereich (Zwischenruf des Abg. Walter Rosenkranz), in dem wir einen sehr hohen Nachholbedarf haben – Mädchen ganz besonders. Die Unternehmer brauchen das, wir hätten dort Wachstumschancen.

Also wenn wir es schaffen, dass junge Menschen diese Berufe überhaupt kennen­lernen können, dann eröffnet es ihnen Chancen, denn man fragt nur nach, was man weiß oder was man kennengelernt hat. Das bedeutet aber für uns, dass wir uns selbstverständlich mit dieser Herausforderung auseinandersetzen müssen. Da sind die Schule, die Schulleitung, die Schulpartnerschaft gefordert. Da sind aber natürlich auch die Externen gefordert. Vor allem müssen sie aber zunächst wissen, dass es solche Möglichkeiten gibt.

Ich hoffe wirklich, dass es uns gemeinsam gelingt, das Wissen hinauszutragen, dass solche Kooperationen erwünscht sind, möglich sind, und dass sie auch angenommen werden. Das wird aber nicht von alleine geschehen. Wir werden viele Anstrengungen brauchen, um das umzusetzen. Es ist es aber allemal wert, diese Anstrengungen zu unternehmen. Denn wenn es uns gelingt, da in Bewegung zu kommen, dann erreichen wir damit das, was wir eigentlich wollen, nämlich dass Schule nicht neben der Gesellschaft stattfindet, sondern dass Schule mitten in der Gesellschaft stattfindet. Wir


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite