Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll61. Sitzung / Seite 274

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Das ist das, was Sie machen, aber das, was ich will – und nicht nur ich –, ist ein verschränkter Unterricht und dass am Nachmittag das gemacht wird, was die Schule leisten soll, nämlich jenen zu helfen, die sich nicht so entwickeln, wie sie das könnten, wie das möglich wäre. Das wissen Sie doch ganz genau, Frau Minister.

Erzählen Sie mir daher hier nichts von 20 Prozent; es geht da lediglich um 2,9 Prozent der Schüler.

Da sollten Sie, Frau Minister, endlich einmal in die Gänge kommen. – Vielen Dank. (Beifall beim Team Stronach.)

20.25


Präsidentin Doris Bures: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Klubobmann Dr. Strolz. – Bitte, Herr Klubobmann. (Abg. Rasinger – in Richtung des sich zum Rednerpult begebenden Abg. Strolz –: Luft unter den Flügeln!)

 


20.25.45

Abgeordneter Mag. Dr. Matthias Strolz (NEOS): Geschätzte Frau Präsidentin! Frau Bundesministerin! Werte Kolleginnen und Kollegen! (Abg. Rasinger: Luft unter den Flügeln, bitte! Jetzt heben wir ab!) Lieber ÖVP-Sektor! – Hoch konzentriert, das freut mich. – Werte Bürgerinnen und Bürger! Wir verhandeln jetzt eine Gesetzesnovelle im Bereich Bildung, und zwar betreffend die tägliche Turnstunde.

Wir NEOS werden das unterstützen, denn diese Novelle bringt die tägliche Turnstunde in ganztägigen Schulformen. Das ist, wie gerade vom Herrn Kollegen Lugar hervorgehoben wurde, für ungefähr 3 Prozent der Schülerinnen und Schüler Faktum – für die große Mehrheit hingegen nicht.

Ich glaube, man muss das so sehen, dass tatsächlich die tägliche Turnstunde – sosehr sie wünschenswert wäre – praktisch wahrscheinlich derzeit auch noch nicht umsetzbar wäre; es fehlt an Infrastruktur et cetera, et cetera. Aber ich glaube, das ist ein Ziel, für das es sich zu kämpfen lohnt. Den Weg zu diesem Ziel würden wir NEOS uns allerdings anders vorstellen. Sie wissen, die Schulautonomie halten wir für den Hebel, um die Bildungswende von unten zu realisieren. Warum Bildungswende von unten? – Schulautonomie bedeutet: Wir fördern und fordern die kreativen, die innovativen, die konstruktiven, die gestalterischen Kräfte im Schulsystem. Derzeit werden diese Kräfte systematisch ausgebremst, und zwar durch Bürokratisierung, durch Überreglementierung, durch eine Misstrauenskultur und durch parteipolitische Intervention.

Wenn wir Richtung tägliche Bewegungseinheit für alle Schülerinnen und Schüler gehen, dann möchten wir das auf dem Wege der Schulautonomie umsetzen, und deswegen bringe ich jetzt zwei Entschließungsanträge ein: einen betreffend nationale Umsetzungsstrategie zur Schulautonomie.

Frau Bundesministerin, wir haben einen ganz breiten Konsens. Sechs Fraktionen im Nationalrat sagen: Ja, mehr Schulautonomie!

Wir haben mit der überparteilichen Initiative „Talente blühen!“ eine Umfrage unter Pädagoginnen und Pädagogen gemacht; 1 460 Lehrerinnen und Lehrer haben mit­gemacht. Der Zuspruch zu mehr Schulautonomie ist wirklich überwältigend, also auch von den Lehrerinnen und Lehrern. Die wollen in diese Verantwortung gehen – und brauchen dafür Freiheit.

Wir haben gesehen, dass beispielsweise auch die SchülerInnenvertreter klar nach mehr Schulautonomie rufen. Es gab einen Brief beispielsweise an Sie, Frau Ministerin, seitens der Schülerunion Wien; dieser ging auch an die Bildungssprecher, an die


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