Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll61. Sitzung / Seite 280

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dsätzlicher Bestandteil von Bildungskonzepten war, der dann allerdings im Laufe der Zeit auch durch eine ganz andere Relation, zum Beispiel des Christentums zur Körper­lichkeit, nämlich eine distanzierte, negative, abhandengekommen ist und erst in neuerer Zeit wieder in die Schule zurückgekehrt ist.

Die körperliche Betätigung musste in die Schulen wieder zurückkehren, und zwar auch deswegen, weil insbesondere in den Städten den Jugendlichen sehr wenig sonstige Möglichkeiten zur körperlichen Betätigung zur Verfügung stehen. Deswegen möchte ich das Lob für dieses Gesetz und für seine Initiatoren auch mit dem Appell verbinden, zu sehen, wie sehr die Schule auch Kompensations- und Ersatzfunktionen über­nehmen muss.

Es ist gut, dass sie das tut, aber man sollte sich auch der gesellschaftlichen Verant­wortung bewusst sein, dass junge Menschen ihre körperlichen Aktivitäten auch sonst ausleben können sollten. Das soll bei Stadtplanungen, Raumplanung und bei der Planung von Wohnungseinheiten besser berücksichtigt werden.

Was die Schule hier tut und was sie verstärkt tun wird, ist gutzuheißen, und deswegen kann ich diesem Gesetz nur wärmstens zustimmen. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

20.37


Präsidentin Doris Bures: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Krist. – Bitte.

 


20.37.28

Abgeordneter Hermann Krist (SPÖ): Sehr geschätzte Frau Präsidentin! Frau Bun­des­minister! Hohes Haus! Ich darf mich zu Beginn einmal dafür bedanken, dass ich als Sportsprecher hier zum Unterrichtsbereich über die tägliche Turnstunde in den Schulen sprechen darf.

Heute ist für uns, für den organisierten Sport in Österreich, ganz sicher ein erfreulicher Tag. Ich darf hier für meine drei Kollegen aus den Dachverbänden ASKÖ, ASVÖ und Sportunion sagen: Es ist dies heute ein erster bedeutender und wirklich nachhaltiger Schritt auf dem Weg zur täglichen Bewegungseinheit. Frau Minister, wir werden Sie da gleich zu Beginn intensiv und aktiv begleiten und unterstützen, damit wir auch die nächsten Schritte umsetzen können, denn alleine werden Sie das nicht schaffen. Gemeinsam werden wir da, glaube ich, viel zustande bringen.

In erster Linie sind es vier kleine Wörter, die eine sehr große Bedeutung haben: einerseits „gesundheitsbewusst“ und andererseits „sportlich aktive Lebensweise“. Es hat einige Ministerinnen benötigt, um endlich in den gesetzlichen Bestimmungen, in den Verordnungen diese vier Wörter verankern zu können. Die jetzige Ministerin Heinisch-Hosek hat es geschafft. Sie hat von vornherein gesagt, dass ihr das sehr wichtig ist und dass sie alles daransetzen wird, hier nachhaltige Schritte zu setzen. Dafür ein Dank an sie. Das war nicht einfach, aber jetzt haben wir es geschafft. (Beifall bei der SPÖ.)

Das ist aber auch die konsequente Fortsetzung einer exzellenten Initiative, die aus dem Sportministerium kommt. Wir haben jetzt fünf Jahre die Bewegungsinitiative „Kinder gesund bewegen“ in den Kindergärten und in den Volksschulen durchgeführt. Wir haben über 4 000 Kindergärten und über 4 000 Volksschulstandorte bespielt. Es sind über 300 Sportvereine eingebunden gewesen. Mehr als 1 000 Übungsleiterinnen und Übungsleiter sind auf Arbeitsplätzen unterwegs gewesen, um den Kindern Bewegung und Sport näherzubringen und die Lust an der Bewegung zu fördern. Wir haben in diesen fünf Jahren 2,9 Millionen Bewegungsstunden durchgeführt.

Es ist wichtig, den Kindern schon frühzeitig den Spaß an der Bewegung näherzu­brin­gen. Und die konsequente Fortsetzung ist, dass wir das jetzt mit der Initiative zur


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