Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll61. Sitzung / Seite 287

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20.53.54

Abgeordneter Hermann Gahr (ÖVP): Frau Präsident! Frau Bundesminister! Ge­schätzte Damen und Herren! Hohes Haus! In Österreich wurden in den letzten Jahren von Bund, Ländern und Gemeinden beträchtliche öffentliche Mittel in den Ausbau der Ganztagsbetreuung investiert. Bis zum Schuljahr 2018/19 werden weitere 800 Millio­nen € in den Ausbau der Nachmittagsbetreuung investiert. Wenn wir heute den ersten Schritt zur täglichen Turnstunde setzen, so ist das, glaube ich, ein Beitrag, diese Ganztagsschulen auszubauen und attraktiver zu machen.

Wir sind uns durchaus einig, dass wir mehr Sport und Bewegung an unseren Schulen wollen, wir sind uns nicht ganz einig, was den Umfang und den Zeitpunkt betrifft, aber ich glaube, wir müssen realistisch sein. Es geht darum, dass wir auch den Rahmen schaffen, was die Ausstattung betrifft. Es geht darum, dass wir entsprechende Räumlichkeiten wie Turnhallen, Bewegungsräume brauchen. Es geht darum, dass wir zusätzliche Personalressourcen wie Freizeitpädagogen und Sportlehrer brauchen. Daher begrüße ich es, dass auch in die Ausbildung für den Bewegungscoach investiert wird.

Wir beschließen also heute ein Paket, das der Start sein soll in eine Zukunft, in der wir für unsere Kinder und Jugendlichen den Sport in der Schule forcieren wollen. Es ist ein erster Schritt, und wir sollten daraus das Positive mitnehmen, um das vielleicht in der nächsten Zeit weiter auszubauen. – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP.)

20.55


Präsidentin Doris Bures: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Hofinger. – Bitte.

 


20.55.29

Abgeordneter Ing. Manfred Hofinger (ÖVP): Geschätzte Frau Präsidentin! Frau Ministerin! Hohes Haus! Ich möchte ganz kurz darauf eingehen, dass natürlich auch unsere Familien, die Eltern, eine gewisse Verantwortung haben. Das möchte ich mit einer deutschen Studie untermauern, die aussagt, dass unsere Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren mindestens vier Stunden außerhalb der Schulzeit sitzend verbrin­gen – am Computer, mit Handys und so weiter; neben den Hausaufgaben. Das sollte uns zu denken geben.

Auch eine Sportumfrage von Linz besagt – und das ist noch bemerkenswerter –, dass zirka ein Viertel der erwachsenen Jugendlichen zwischen 16 und 29 Jahren absolute Bewegungsmuffel sind. Also das muss uns unbedingt zu denken geben.

Es ist hinlänglich bekannt, welche Ausformungen Bewegungsmangel nach sich zieht: Koordinationsprobleme, 17 Prozent unserer Jugendlichen sind schwer übergewichtig. Das ist natürlich auch im Gesundheitssystem zu berücksichtigen. Es gilt daher, den Sport so bald als möglich und so früh als möglich in den Köpfen unserer Kinder zu verankern. Dafür, glaube ich, ist die tägliche Turnstunde ein Meilenstein.

Aber das kann nicht alles sein, weshalb ich auch die Offensive unserer Familien­ministerin Karmasin begrüße, auch in unseren Kindergärten Bewegung zu forcieren.

Ein großes Potenzial sehe ich aber in den ländlichen Regionen natürlich schon auch in der Kooperation der Sportvereine. Ich sehe das auch in umliegenden Gemeinden bei mir zu Hause: Wo Nachmittagsbetreuung angeboten wird, sind schon sehr häufig Sportvereine mit den Trainern und Bewegungscoaches an den Schulen aktiv. Darin sehe ich ein großes Bindeglied zwischen Vereinen und Schulen, wodurch es den Kindern auch erleichtert wird, im späteren Leben, nach der Schule, in einem Verein zu bleiben. Neben der Teamfähigkeit und anderen sozialen Kompetenzen, die sie in den Vereinen lernen, lernen sie natürlich auch Bewegung und Sport.

 


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