Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll64. Sitzung / Seite 184

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gemeinsam gute Lösungen zu finden. Das gilt in den verschiedensten Lebensberei­chen und sollte auch in der Politik gelten.

Ich habe die Diskussion als eine sehr lebendige und durchaus lehrreiche empfunden und miterlebt. Sie bot uns Abgeordneten die Möglichkeit, die verschiedensten Lebens­bereiche junger Menschen zu durchleuchten und auch mögliche Problemfelder auszu­machen. Gerade im Hinblick auf die steigende und gesellschaftspolitisch durchaus pro­blematische Politikverdrossenheit ist es unsere Pflicht, jungen Menschen den nötigen Raum und Möglichkeiten zur Mitsprache, aber auch die dafür nötigen Informationen zur Verfügung zu stellen, denn wir brauchen künftig verstärkt junge Menschen, die sich be­reit erklären, aktiv an der Gestaltung des politischen, wirtschaftlichen und gesellschaft­lichen Lebens in unserem Land teilzunehmen. Ich bin überzeugt, dass dieses Interesse bei der Jugend durchaus vorhanden ist; wir müssen sie nur lassen beziehungsweise wir müssen es zulassen, wir müssen ihnen etwas zutrauen, und das beginnt bekannt­lich beim Zuhören.

Im gesellschaftlichen Zusammenleben gehören zu den Rechten immer auch Pflichten. Wenn wir also über die Rechte der Kinder diskutieren, möchte ich auch die Pflichten nicht ganz außer Acht lassen.

Es steht außer Zweifel, dass Gewalt, egal, auf welcher Ebene und in welchen Kon­flikten, keine Lösung ist. Damit es aber erst gar nicht dazu kommt, ist es notwendig, seine Grenzen und auch die des anderen zu kennen. Es ist auch notwendig, dass man weiß, dass die eigene Freiheit dort aufhört, wo man die Freiheit des anderen be­schränkt und einschränkt.

Ich möchte noch kurz zu einem anderen Teilbereich, der auch bei der Jugend-Enquete im letzten November angesprochen wurde, überleiten. Es handelt sich dabei um die Integration sowie um das Ausländer-Bewusstsein. Auch hier gilt, dass es neben den Rechten auch Pflichten gibt. Wir in St. Nikola haben seit vielen Jahren Erfahrungen mit der Unterbringung von Asylwerbern und Kriegsflüchtlingen in unserer Heimat und da­mit durchaus auch mit dem Zusammenleben.

Unter den Kriegsflüchtlingen, die bei uns wohnen, sind natürlich auch Kinder. Es ist sehr wichtig, dass Kinder, bevor sie in den Regelunterricht in der Schule eingebunden werden, der deutschen Sprache so weit mächtig sind, dass sie dem Regelunterricht auch folgen können. (Demonstrativer Beifall der Abg. Kitzmüller.)

Dieser Sprachunterricht gelingt einerseits natürlich in der Schule, bei deren Besuch als außerordentliche Schüler, aber auch im Kindergarten.

Ich möchte schon darauf hinweisen, dass es positiv ist, wenn diese Kinder mit den Kindern der heimischen Bevölkerung spielen, kommunizieren, weil mit diesem gemein­samen Spiel auf der einen Seite die Sprache gefördert wird und auf der anderen Seite auch die Integration. Es ist wichtig, dass ein gegenseitiges Verständnis – auch auf un­serer Seite – für fremde Kulturen und Lebensgewohnheiten vorhanden ist.

Da passiert in Wirklichkeit sehr viel auf Basis der Bildung und durch Zuhören und Auf­einanderzugehen. Die Jugend-Enquete war im Bereich Aufeinanderzugehen und Zuhö­ren, glaube ich, ein sehr wichtiger Schritt, und ich bin überzeugt, dass in Zukunft weite­re folgen werden. (Beifall bei der ÖVP sowie des Abg. Feichtinger.)

18.11


Präsident Karlheinz Kopf: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Lueger. – Bitte.

 


18.11.13

Abgeordnete Angela Lueger (SPÖ): Herr Präsident! Frau Ministerin! Voriges Jahr ha­ben wir 25 Jahre UN-Kinderrechtskonvention gefeiert. Das war für uns gleichzeitig ein


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