Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll66. Sitzung / Seite 25

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Abgeordnete Mag. Daniela Musiol (Grüne): Frau Präsidentin! Frau Ministerin! Ich bin jetzt in der interessanten Situation, dass Sie meine Frage schon weitgehend beant­wortet haben, weil Frau Kollegin Wurm sie schon gestellt hat. Das ist halt das Problem, wenn wir vorher die Fragen einreichen müssen und uns nicht absprechen, dann passiert es halt, dass wir ähnliche Fragen stellen. (Beifall des Abg. Loacker.)

Aber ich möchte Sie trotzdem, bevor ich die Frage geschäftsordnungsgemäß vorlese, bitten, in der Beantwortung noch einmal auf den Bereich der tertiären Ausbildung, also der Ausbildung der PädagogInnen, einzugehen, denn diese ist ja ein wesentlicher qualitativer Bestandteil, und uns zu sagen, wie Sie dazu stehen.

Meine Frage, wie ich sie eingereicht habe, lautet:

96/M

„Bis 2016 soll laut Regierungsübereinkommen und 15a-Vereinbarung zum Ausbau der Kinderbetreuung ein bundesweiter Qualitätsrahmen für die elementarpädagogischen Einrichtungen erarbeitet werden. – Welche Schritte wurden dazu bereits unternom­men?“

 


Präsidentin Doris Bures: Frau Ministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Familien und Jugend MMag. Dr. Sophie Karmasin: Das habe ich, glaube ich, schon im Wesentlichen ausgeführt. Es sind aber – es ist mir schon wichtig, das zu erwähnen – in der Artikel-15a-Vereinbarung erstmals verschie-dene Bausteine der Qualitätssteigerung enthalten, die auch mit finanziellen Mitteln unterlegt sind: die Senkung des Betreuungsschlüssels, die Anhebung des Männer-anteils im Kindergarten, die gemeindeübergreifenden Einrichtungen und auch die gene­rationenübergreifenden Einrichtungen, die spezifisch gefördert werden. Also das einmal zum Förderbereich.

Abgesehen von den Symposien, die wir zum Thema Qualität veranstalten, gibt es natürlich auch laufend Detailgespräche mit den Ländern. Zu nennen wäre das Projekt in Niederösterreich und in Wien, wo wir uns besonders um die Bewegung im Kinder­garten bemühen, also dass täglich Bewegungseinheiten im Kindergarten stattfinden. Ein mir wesentlicher Punkt ist auch die geschlechtersensible Pädagogik, die – wir werden das rechtzeitig vorstellen – auch durch spezifische Schulungen der Kinder­gartenpädagogInnen noch einmal verstärkt wird und auf die noch einmal stärkeres Augenmerk gelegt wird. Das ist, glaube ich, auch ein wichtiger Aspekt der Qualität.

Zum Thema tertiäre Ausbildung ist auch schon viel gesagt worden. Ja, wir arbeiten weiter am Ausbau der universitären Angebote in diesem Bereich, das ist gut und richtig. Und wir sind sehr daran interessiert, dass es mehr AbsolventInnen, vielleicht auch mehr Männer, in diesem Bereich gibt, um in spezifischen Positionen – sei es vielleicht auch einmal in einer Art Managementbereich zwischen Volksschule und Kindergarten, als Dachposition – noch mehr Qualität und Kompetenz einzubringen.

 


Präsidentin Doris Bures: Zusatzfrage? – Bitte, Frau Abgeordnete Musiol.

 


Abgeordnete Mag. Daniela Musiol (Grüne): Danke für die Antwort.

Es ist ja so, dass unserem Verständnis nach – ich glaube, auch Ihrem Verständnis nach – Kindergarten und Kinderkrippe, also die elementarpädagogischen Einrichtun­gen, die ersten außerhäuslichen Bildungseinrichtungen für Kinder sind. Unserem Ver-ständnis nach haben alle Kinder das Recht auf Bildung. Deswegen fordern wir schon sehr lange einen Rechtsanspruch ab dem ersten Geburtstag auf einen elementar­päda-


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