Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll68. Sitzung / Seite 179

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tirol. Die haben diese integrativen Modelle schon seit Jahren und erzielen auch die besten Ergebnisse damit, weil man so die Mittel genau und zielorientiert einsetzen kann, um Begabte dort zu fördern, wo sie ihre Begabungen haben, und Schwächere dort zu fördern, wo sie ihre Schwächen haben. Das ist das Ziel einer gemeinsamen Schule: nicht auseinanderzudividieren oder Gute, Talentierte nicht vorwärtskommen zu lassen. Die machen ihren Weg schon. Was wir brauchen, ist ein gemeinsamer Weg, den wir hier gehen sollten. (Beifall bei Abgeordneten der SPÖ.)

Daher ist mein Appell auch, dass das Modell Neue Mittelschule nicht schlechtgeredet wird. – Übrigens ein Satz als Nebenbemerkung: Die frühere Bildungsministerin wollte natürlich den Schulversuch als Schulversuch abschließen mit der Evaluierung. Es waren schon der Kollege Amon und Kollegen von der ÖVP, die gesagt haben, wir wollen das flächendeckend haben, nicht eine Ausweitung des Schulversuches. (Abg. Walter Rosenkranz: Was? Das ist aber ganz neu!)

Wir wollen das flächendeckend haben, hat die ÖVP gesagt – und über Nacht gab es die Zustimmung des Finanzministers, dass man das auch machen kann. Daher würde ich es jetzt unfair finden, das, was man selber machen wollte, besonders wenn die Kritik von dieser Seite kommt, jetzt schlechtzumachen oder gar anderen umzuhängen. Dieses Modell zeigt gute Ansätze, und auch hier wird es die Zeit zeigen, wenn ich auch überzeugt bin, der tiefsten Überzeugung bin, wir brauchen eine generelle Umstellung des Systems.

Zum Schluss noch ein Satz zum Thema Schulautonomie. Die Ministerin hat vollkom­men richtig gesagt, das ist ein erstes Papier mit wichtigen Eckpunkten, das wird jetzt beraten. Ich bin auch hier für jenen Weg, der sehr stark in Richtung ÖVP geht: föderal, subsidiär. Warum nicht die Ressourcen an den Schulstandort verlagern, wie es andere Länder wie Finnland machen? Jeder Schulstandort kann für sich in der Eigenver­antwortung, zusammen mit der Gemeinde, am besten beurteilen: Wo braucht es Tages­betreuung? Wo braucht es Integration, und wie gestalten wir die? Er kann man besten beurteilen, wie die Arbeitszeit und die Unterrichtszeit am besten zu verschrän­ken sind, weil es unterschiedliche Herausforderungen an einer Schule mit einzelnen Klassen gibt. Das ist etwas, was wir im Rahmen einer Diskussion noch besprechen müssen: Warum brauchen wir eine Zwischenschaltung mit irgendwelchen anderen Gremien? Warum nicht die Mittel, jeden Euro, jeden Cent, dorthin geben, wo sie sein sollen, nämlich möglichst direkt in die Schule, direkt zum Kind, zur Förderung des Kindes? Ich glaube, hier ist die Diskussion erst eröffnet und nicht abgeschlossen. Deshalb möchte ich auch zum Trost der Kollegen der NEOS sagen, die Diskussion läuft an

 


Präsidentin Doris Bures: Herr Abgeordneter, ich würde Sie ersuchen, zum Schluss­satz zu kommen!

 


Abgeordneter Elmar Mayer (fortsetzend): Ich komme zum Schlusssatz: Ich kann die Kolleginnen und Kollegen nur einladen, die Chancen zu nützen, die hier gegeben sind, auch die finanziellen Chancen zu nützen. Wir haben genügend Geld – es wird kurz­fristig noch eine zusätzliche Budgetierung brauchen, weil man nicht von heute auf morgen umstellen kann, aber wir haben langfristig, wenn wir die Weichen richtig stellen, genügend Geld, dass wir garantieren können, dass in Zukunft möglichst kein Kind mehr im Schulbereich auf der Strecke bleibt. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

16.15


Präsidentin Doris Bures: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Jank. Ich stelle Ihnen eine freiwillige Redezeit von 7 Minuten ein. – Bitte.

 


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