Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll68. Sitzung / Seite 211

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Jahresende eine gemeinsame Umsetzungsstrategie für umfassende Schulautonomie erarbeitet werden.“

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Noch einmal: Autonomie ist für uns mehr als Autonomie in pädagogisch-didaktischer Hinsicht. Wir wollen eine umfassende Schulautonomie. Geben wir Vertrauen und geben wir Verantwortung in die Schulen! (Beifall bei den NEOS.)

18.07


Präsident Karlheinz Kopf: Der soeben von Frau Abgeordneter Meinl-Reisinger ein­gebrachte Entschließungsantrag ist ausreichend unterstützt und steht mit in Ver­handlung.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Dr. Matthias Strolz, Mag.a Beate Meinl-Reisinger, Kollegin und Kollegen betreffend „Umsetzung eines parteiübergreifenden Dialogprozesses zur Schulautonomie“

eingebracht im Zuge der Debatte über die dringliche Anfrage „Zweifacher Bildungs­notstand in Österreich: fehlende Bildungsstrategie und wachsendes Budgetloch“ (4564/J)

Wir sind der Überzeugung, dass mehr Schulautonomie ein guter Hebel ist, um die Qualität der österreichischen Schule und damit die Lernergebnisse der Schüler_innen zu verbessern. Denn sie stärkt die engagierten, gestalterischen und konstruktiven Kräfte im Schulsystem. Autonomie ist dabei nie Selbstzweck, sondern Mittel zum Zweck und damit eine handlungsleitende Strategie. Die Forderung nach mehr Schul­autonomie wird auch von vielen Betroffenen geteilt. So nahmen 1.460 Pädagoginnen und Pädagogen die Einladung der überparteilichen Initiative „Talente blühen!“ an und an einer Online-Befragung zum Thema Arbeitsalltag, berufliches Selbstverständnis und Schulautonomie teil. Das Ergebnis ist eindeutig: Der Wunsch nach mehr Schul­autonomie ist überwältigend. Die Lehrerinnen und Lehrer wünschen sich größere Gestaltungsspielräume in verschiedenen Bereichen. Die Ergebnisse im Detail finden sich unter http://www.talentebluehen.at/umfrage/. Auch von Seiten der Schüler_in­nenvertretungen gibt es klare Forderungen in Richtung mehr Schulautonomie. „Schul­autonomie als Basis für Bildungssystem“ liest man beispielsweise auf der Homepage der Schülerunion. http://www.schuelerunion.at/presse/256-schuelerunion-schulautonomie-als-basis-fuer-bildungssystem

Die Regierung scheint endlich die Zeichen der Zeit und den dringenden Hand­lungs­bedarf erkannt zu haben, und hat die sogenannte Bildungsreformgruppe ins Leben gerufen. Zu Beginn waren die Erwartungen und Hoffnungen groß. Der vorsichtig auf­keimende Optimismus ist jedoch leider schnell der ernüchternden Realität gewichen: Die Arbeit der Bildungsreformgruppe geht in einem unbefriedigenden Tempo, ohne inhaltliche Klarheit, ohne Transparenz und ohne Zeitplan voran. Es gibt bisher keine Einbindung von betroffenen Berufsgruppen. Die Parlamentsfraktionen sind bisher ebenso außen vor wie die Eltern- und Schüler_innenvertretung.

Es ist höchst an der Zeit, dass alle Betroffenen im Rahmen eines Dialogprozesses eingebunden werden. Je umfassender und früher das geschieht, desto größer wird am


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