Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung / Seite 189

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Bediensteten der AMA betrifft – es sind zwar Vollzeitäquivalente, aber wenn man es umrechnet: 53 Angestellte, 3,9 Millionen € einschließlich Gehaltsabgaben –, so ver­dient ein Angestellter in der AMA-Marketing im Schnitt über 73 000 €! Und das ist mehr als ungerecht. (Abg. Schimanek: Unglaublich!) Der Landwirt verdient 23 000 €, die An­gestellten in der AMA-Marketing verdienen 73 000 € (Abg. Matznetter: Mit Lohnneben­kosten!), inklusive der Lohnnebenkosten – ohne Lohnnebenkosten sind es 55 000 €, lieber Kollege Matznetter. Und auch das ist meiner Ansicht nach sehr, sehr ungerecht. Hier muss man Dinge einfach ändern.

Wir fordern also erstens ein Interpellationsrecht. Wir fordern, dass die AMA-Marketing­beiträge gesenkt werden. Wir fordern, dass Gerechtigkeit geschaffen wird, dass alle Landwirte Beiträge zahlen – wenn schon AMA-Marketingbeiträge gezahlt werden –, auch die Getreidebauern, auch die Bauern, die Fischproduktion betreiben, oder die Zu­ckerrübenbauern. Wir verlangen eine Überprüfung der Werbemaßnahmen der AMA-Marketing und wir fordern vor allem eine Überprüfung der Gehalts- und Bezügestruktur in der AMA-Marketing. – Danke. (Beifall und Bravoruf bei der FPÖ.)

18.35


Präsident Karlheinz Kopf: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Auer. – Bitte.

 


18.35.11

Abgeordneter Jakob Auer (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundesminis­ter! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Wir haben es wieder einmal gesehen: Seriöse Darstellung ist mit dem Kollegen Jannach nicht in Einklang zu bringen. Es ist schade, es ist wirklich schade, wenn hier so getan wird – indem man die gesamten Ab­gaben, die Sozialversicherungsbeiträge und die Lohnkosten in einen Topf wirft –, als verdiene der Einzelne so viel. Es ist eine Zumutung, Kollege Jannach, das so darzu­stellen. Schämen Sie sich! (Beifall bei der ÖVP.)

Meine Damen und Herren! Das eherne Gesetz der Wirtschaft lautet ganz einfach: Wer nicht wirbt, der stirbt. – Und es ist notwendig. (Abg. Kickl: Sie sterben ja offenbar  der Werbung!) Machen Sie sich um unsere Bereiche keine Sorgen, Herr Kollege Kickl. In Ihren Bereichen haben Sie vielleicht mehr Arbeit vor sich.

Meine Damen und Herren! Man kann über Werbung und Marketing immer streiten. Aber wenn für die österreichische Qualität, die die Bäuerinnen und Bauern erzeugen, rund dieser Betrag für Werbung ausgegeben wird, und auf der gegenüberliegenden Seite stehen die Handelsketten, die Hunderte Millionen für Werbung ausgeben (Abg. Pirklhuber: 300!) – ich weiß, Kollege Pirklhuber –, womit diese Handelsketten aber nicht nur für österreichische Qualität, sondern auch für viele andere Bereiche werben, da gehen Sie dann her und mokieren sich über die Beiträge, die die Bauern aufbrin­gen?!

Es ist auch notwendig, Werbung zu machen, Werbung zu betreiben, denn gerade die österreichischen Bauern produzieren Produkte hervorragender Qualität. Und es ist ja bemerkenswert, ich lese heute in der gestrigen Ausgabe der „Oberösterreichischen Nachrichten“ unter dem Titel „Strengere Regeln für Pestizide“ Folgendes: 9 766 Trink­wassertests wurden durchgeführt, und bei 98 Prozent gab es keine Beanstandungen. – Einen derartig tollen Wert sollen mir andere Betriebszweige einmal vorhüpfen, meine Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP.)

Und dann wird manchmal so getan, als ob die österreichischen Bauern die Umwelt ver­giften würden! Das bestätigt der Kollege Anschober aus Oberösterreich. (Abg. Pirklhu­ber: Ist eh klar!)

Meine Damen und Herren, offensichtlich funktioniert die Bewirtschaftung des Landes, offensichtlich gehen die Bauern sorgsam damit um, offensichtlich produzieren sie nach-


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