Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung / Seite 207

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Ich möchte mich bei den AMA-Mitarbeitern sehr herzlich für diesen sehr guten Bericht bedanken. Vor allem möchte ich mich aber bei den ganz vielen Landwirten, den 43 000 Landwirten, die bei dem AMA-Gütesiegel mittun, bedanken, nämlich dafür, dass sie sich diesen strengen Kontrollen unterziehen.

Jetzt möchte ich noch ganz kurz etwas zum Abgeordneten Jannach sagen. (Abg. Jan­nach: Wieder?) Ich finde es schade, dass, nachdem wir im Ausschuss ein sehr gutes Gespräch über diesen Bericht geführt haben, der Bericht nur verwendet wird für eine Polemik und für die Abrechnung mit irgendwelchen Personen, die sich hier nicht zu Wort melden können.

An Herrn Schellhorn hätte ich noch eine Bitte. Herr Schellhorn! Sie könnten den Land­wirten sehr wohl helfen, wenn Sie in der Gastronomie dafür sorgen könnten, dass die Herkunft der Lebensmittel angegeben wird. Das würde allen helfen, den Konsumenten und den Landwirten. – In diesem Sinne sage ich Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

19.43


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Steinbichler. – Bitte. (Ruf bei der ÖVP: Die Wahrheit und die ganze Wahrheit! – Abg. Schönegger: Was haben wir alle angestellt?)

 


19.44.01

Abgeordneter Leopold Steinbichler (STRONACH): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Minister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Sehr verehrte Zu­seher auf der Galerie und an den Fernsehgeräten!

Es war höchst interessant, diese einzelnen Redebeiträge zu hören. Ganz besonders interessant war, dass dem Kollegen Jannach vom Kollegen Auer unterstellt wurde, er hätte die Einkommen der AMA-Angestellten nicht richtig dargestellt, weil er die Brutto-Beträge angegeben hat. Das wird er beim VÖM, dem Verband Österreichischer Milch­verarbeiter, gelernt haben.

Die sind sicherheitshalber gleich ins Wirtschaftsministerium gegangen mit ihrer Presse­konferenz. Kollege Eßl! Du hast gesagt, endlich haben wir einen freien Markt. Das musst du den Salzburger Bauern erklären. Mal sehen, ob sie sich über den freien Markt freuen werden, darüber, dass sie mit ihrer Gebirgslandschaft endlich einmal mit den Gunstlagen im Westen und im Osten um die Wette produzieren können.

Belüge sie bitte nicht von dieser Stelle, denn bisher haben sie beim Milchkontingent Gott sei Dank nur für die überlieferte Menge einen Beitrag zahlen müssen; in Zukunft werden sie ihn für jeden Liter zahlen müssen, und dann können Sie Ihren Bauern in die Augen schauen. Bleiben Sie bei der Wahrheit, erzählen Sie keine Märchen!

Der Kollege Jannach hat nichts anderes gemacht als der VÖM bei der Pressekonfe­renz in der Wirtschaftskammer. Dort zu sagen, ein durchschnittlicher Milchbauer hat 16,8 Kühe und verdient damit 43 000 € Milchgeld, ist ein Affront, den ich noch bei keiner Gehaltsdarstellung erlebt habe. (Zwischenruf des Abg. Pirklhuber.)

Wenn ich da laut Vollkostenrechnung die Produktionskosten wegrechne, dann sind wir bei sage und schreibe 9 500 €; und den Stundenlohn kann sich jeder selber ausrech­nen, wenn er 365 Tage im Jahr jeden Tag zweimal melken und die Tiere betreuen muss.

Übrigens, heute ist ein sehr spannender Nachmittag. Ich möchte auch etwas klarstellen zur Diskussion zum vorhergehenden Punkt, wobei ich mich beim Kollegen Keck für seinen hervorragenden Redebeitrag bedanke. (Demonstrativer Beifall des Abg. Kirch­gatterer.) Ich bitte, endlich zwischen Nutztierhaltung und Zootierhaltung zu unterschei­den. (Zwischenruf der Abg. Winzig.)

Geschätzte Kolleginnen und Kollegen, es gibt genug Dokus darüber, was in der indus­triellen Landwirtschaft wirklich los ist, zum Beispiel „We Feed the World“ und „Unser täg-


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