Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll73. Sitzung, 20. Mai 2015 / Seite 190

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dürfen, dann werden sich alle ins Freie begeben, auf die Straße oder sonst wohin, und es wird sicherlich zu Problemen hinsichtlich Lärmbelästigung kommen, wenn draußen geraucht wird. Dann fühlt sich wahrscheinlich noch der, der ober dem Wirtshaus wohnt, durch den Rauch, der von unten hinaufzieht, belästigt. Also es wird eine spannende und lustige Zeit werden, aber nur für euch, für die Wirte ganz bestimmt nicht, und dahinter stehen wir. Wir sagen ja zu den Wirten, ja zu unserer Kultur, ja zu unseren Gasthäusern, die möchten wir erhalten und es ihnen auch etwas leichter machen, weil das, was ihr macht, ja seit Jahren nicht mehr zum Anschauen ist. (Beifall bei der FPÖ.)

Aber es geht ja noch weiter. Es sollen ja, wenn es nach euren Plänen geht, auch Vereinslokale oder Vereine betroffen sein, in denen dann nicht mehr geraucht werden darf. Das sind doch im Prinzip private Unterkünfte! Da frage ich mich: Was mischt sich da der Staat in das ein, was in einer privaten Räumlichkeit passiert? Bei den Zelt­festen: Ja wer wird denn dann noch zu einem Zeltfest gehen, bitte? Und wisst ihr nicht – habt ihr wirklich den Bezug zu den Vereinen schon so verloren? –, dass die Vereine sich ja mittlerweile zum Großteil über die Zeltfeste finanzieren, weil die öffentliche Hand es vielleicht auch nicht mehr schafft und weil es die Wirtschaft – man geht ja zu Unternehmen und bittet um Sponsoring; ich denke jetzt an die kleinen Fußballvereine – ja auch nimmer derbläst. Ja wie soll denn das noch gehen, bitte? Denkt ihr da überhaupt nicht mit? Also mich schreckt es wirklich, was ihr da macht! (Beifall bei der FPÖ.)

Zum Arbeitnehmerschutz: Alles recht und schön! Jetzt kommt die Frau Schittenhelm und sagt, Familienmitglieder müssen geschützt werden. – Ich fürchte mich ja schon davor, was da der nächste Schritt sein wird. Wenn ich mit jemandem verheiratet bin, der nicht raucht – darf ich als Raucher so jemanden dann auch nicht mehr heiraten, oder darf ich daheim dann auch nicht mehr rauchen, in meinen eigenen vier Wänden? Ja wo kommen wir denn da hin? Das ist nicht das, was ich mir vorstelle, das sage ich euch ganz ehrlich. Da werden wir schon noch ein bissl „an Bam aufstellen“, aber ganz sicher! (Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Zu den Ausführungen des Herrn Matznetter – jetzt ist er nicht da, aber die Statistik von Frau Kollegin Dietrich hat er interpretiert! (Abg. Haider: Er ist rauchen!) – Ah, rauchen wird er sein, ja, passt eh, ist eh okay, soll er!

Aber ich möchte ihm sagen, warum die steirischen Wirte ihre Zukunft grundsätzlich positiv sehen: weil dort eben am nächsten Sonntag Landtagswahlen sind und weil in der Steiermark am 31. Mai die alten Systemparteien Rot und Schwarz abgewählt werden und die Wirte eine Hoffnung sehen, einen blauen Hoffnungsschimmer, dem sie auch ihre Stimme geben werden. Da können Sie sich sicher sein! (Beifall bei der FPÖ.)

Und dann sagt er zum Schluss noch so überheblich, wie es nur so ein alter roter Bonze sein kann, die Frau Dietrich soll ernsthafter reden, statt über einen ...

 


Präsidentin Doris Bures: Herr Abgeordneter, ich würde auch Sie ersuchen, sich in Ihrer Wortwahl zu mäßigen.

Bitte setzen Sie Ihre Rede fort!

 


Abgeordneter Wolfgang Zanger (fortsetzend): Er sagt zu Frau Kollegin Dietrich, sie solle ernsthafter reden statt über einen Wirten, der zugesperrt hat, weil dort nicht mehr gesungen wird. Aber ich kann Herrn Matznetter beruhigen: Es wird dort und in vielen steirischen Gasthäusern noch gesungen.

Aktuell gibt es dort einen ganz großen Hit, ein Gstanzl von einer Gruppe, die sich ReaZaMix nennt. Der Beginn des Gstanzls lautet: „Es gibt so vü Trotteln auf der


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