Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll73. Sitzung, 20. Mai 2015 / Seite 268

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punktbereichen eingesetzt werden können, wie zum Beispiel in Wirtschaft, Naturwis­senschaft oder auch in musisch-kreativen Fächern.

Das stellt sicher, dass diese erheblichen Mittel, die eingesetzt werden, bestmöglich nach den Bedürfnissen des Schulstandortes ausgerichtet werden können und dort ihre Wirkung entfalten können. In diesem Zusammenhang ist aber schon auch festzuhalten, dass wir derzeit nicht wissen, ob die Ziele der Neuen Mittelschule erreicht werden, da wir dafür keine Datenlage haben. (Präsidentin Bures übernimmt wieder den Vorsitz.)

Frau Ministerin, ich habe eine entsprechende Anfrage gestellt, und diese Anfrage zeigt, dass wir vieles nicht wissen, was wir wissen sollten, um beurteilen zu können, ob die Wirkungsziele, die mit der Neuen Mittelschule verfolgt werden, erreicht werden. Wir wissen also nicht, ob die Begabungs- und die Begabtenförderung, die Förderung in temporär gebildeten Schülergruppen, der differenzierte Unterricht in der Klasse oder die Förderung in Leistungskursen tatsächlich eingesetzt wird und eben nicht nur Team-Teaching mit der Neuen Mittelschule verbunden wird und ob die Maßnahmen zur Differenzierung auch umgesetzt werden.

Ich bitte daher noch einmal, eine solche Datenerhebung durchzuführen, denn nur dann werden wir wissen, ob der Steuerungsmechanismus der Neuen Mittelschule das be­wirkt, was wir uns erwarten, nämlich dass die Pflichtschüler in den Grundkompetenzen Lesen, Schreiben und Rechnen so ausgebildet sind, dass sie nicht nur eine weiter­führende Schule besuchen können, sondern dass sie vor allem auch befähigt sind, einen Lehrberuf zu ergreifen.

Die Klagen der Betriebe, dass junge Menschen, die eine Lehre beginnen wollen, in diesem Bereich nicht ausreichend Kompetenzen aufweisen, sind ohne Zahl, und es ist den Betrieben nicht möglich, das nachzuholen, was Schule noch nicht vermittelt hat. (Abg. Peter Wurm: Aha! Das haben Sie aber jahrelang geleugnet, Frau Kollegin!) Wir hätten mit den Möglichkeiten, die die Neue Mittelschule bietet, ein Instrument in der Hand, eine Evaluierung durchzuführen. Aber wir sollten es bitte auch tun!

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Sehr geehrte Frau Ministerin! Nachdem heute der Tag schon fortgeschritten ist, möchte ich nur noch einen Satz zu einem ande­ren Thema sagen, bedanke mich aber vorweg noch für das konstruktive Ge­spräch, das wir vorhin hatten: Bitte nehmen Sie die Sorgen der Eltern zum Entwurf des Erlasses zur Sexualkunde auch ernst! (Zwischenrufe bei der FPÖ.)

Danke vielmals für diese Besprechung und Ihre Bereitschaft, den Erlass auch mit den Eltern entsprechend zu diskutieren. Sie haben gesagt, dass Sie Kontakt mit den Elternvertretern aufgenommen haben. Ich bin daher überzeugt, dass wir auch hier eine gute Lösung finden werden. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

21.04


Präsidentin Doris Bures: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Dr. Walser. – Bitte.

 


21.04.33

Abgeordneter Dr. Harald Walser (Grüne): Frau Präsidentin! Frau Ministerin! Hohes Haus! Frau Kollegin Jank, es ist schon bemerkenswert, was Sie alles nicht wissen, was in der Neuen Mittelschule abläuft. Ich erinnere mich noch daran, dass Sie diese zu einem Zeitpunkt eingeführt haben, als wir alle eine Evaluierung gefordert haben und Sie geglaubt haben, das sei nicht notwendig.

Jetzt herauszukommen und zu sagen: Wir wissen das nicht, wir wissen jenes nicht!, nachdem man einen Schultyp eingeführt hat, ist unverständlich. Ich habe die Worte des Kollegen Amon noch im Ohr, wo er von einer Jahrhundertreform gesprochen hat.


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