Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll73. Sitzung, 20. Mai 2015 / Seite 281

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Einsatz der Stunden, die es ab Herbst gibt, die mit Sicherheit ein weiterer und wesentlicher Schritt in Richtung verbesserter Förderung der Talente aller Kinder sind.

Künftig können nun die Neuen Mittelschulen selbst über sechs Zusatzstunden, die der Bund extra bezahlt, in Pflichtgegenständen, Schwerpunktfächern, Förderstunden, Leis­tungskursen oder auch Begabtenförderungen entscheiden. Das bringt wiederum eine weitaus stärkere Autonomie der Schulstandorte, was ich natürlich sehr begrüße. Mehr Autonomie bedeutet aber auch gleichzeitig ein genaueres Hinschauen. Das heißt wiederum, dass der Einsatz und die Qualität durch die Schulaufsicht begleitend kon­trolliert und geprüft werden müssen.

Auch wenn die ersten Tests und Evaluierungen der Neuen Mittelschule durchwach­sene Ergebnisse brachten, sehe ich die Neue Mittelschule dennoch auf dem richtigen Weg. Ich spreche dabei – das ist heute schon mehrmals erwähnt worden – die Zahlen der Statistik Austria an. Sie zeigen deutlich auf, dass die Neue Mittelschule besser ist als ihr Ruf. Schülerinnen und Schüler aus der Neuen Mittelschule schaffen es besser, in höher bildende Schulen zu wechseln als Hauptschülerinnen und Hauptschüler.

Im Herbst 2014 wechselten circa 46 Prozent der AbsolventInnen einer Neuen Mittel­schule an eine höhere Schule, aber nur 39 Prozent der HauptschülerInnen. Das ist ein klarer Beleg dafür, dass die Neue Mittelschule auf dem richtigen Weg ist, und ich bin mir sicher, dass an der Weiterentwicklung des Neuen Mittelschule-Konzeptes eifrigst gearbeitet wird.

Das Ziel für mich, auch als Pädagogin, ist aber nach wie vor eine gemeinsame Schule der 10- bis 14-Jährigen, und das am besten verschränkt, wo sich Unterrichts- und Freizeitphasen abwechseln. Ich persönlich halte es für äußerst sinnvoll, Kinder mit 10 Jahren nicht zu trennen, mit 14 wäre das mit Sicherheit früh genug. (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Walser.)

21.28


Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Hofinger. – Bitte.

 


21.28.48

Abgeordneter Ing. Manfred Hofinger (ÖVP): Geschätzte Frau Präsidentin! Frau Bundesminister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Frau Bundesminister, ich möchte zunächst Ihre Worte kurz aufgreifen. Ich habe mich jetzt wirklich gefreut, dass Sie ein so schönes Bekenntnis den Lehrerinnen und Lehrern gegenüber gebracht haben. Meiner Meinung nach ist einer der wichtigsten Punkte überhaupt, die wir hier beitragen können, dass wir dem Lehrer-Bashing entgegenwirken. Die Lehrerinnen und Lehrer leisten wirklich wunderbare Arbeit, und da gehören sie absolut unterstützt. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten von FPÖ und NEOS.)

Zu diesem Thema, zu diesen sechs Stunden, ganz kurz: Investitionen in die Bildung sind natürlich Investitionen in die Zukunft, das ist uns, glaube ich, allen klar, aber es muss natürlich auch sinnvoll investiert werden. Leider muss ich aus der Evaluierung der Neuen Mittelschule heraus sagen, dass eben die Investitionen vor allem im Teamteaching nicht angekommen sind, Frau Ministerin. Aber man ist natürlich lern­fähig, und ich freue mich umso mehr, dass wir jetzt dazu übergehen, diese sechs Unterrichtseinheiten im Sinne der Autonomie frei gestalten zu können.

Außerdem gibt es neben dem Teamteaching verschiedene Fördermöglichkeiten bezie­hungsweise Fördermaßnahmen, sieben an der Zahl. Meiner Meinung nach ist einer der sieben Punkte ein ganz entscheidender: Ich glaube vor allem, dass in der Bildung von temporären Schülergruppen sehr viel Potenzial liegt, und ich glaube auch, dass gerade dieser Punkt in vielen Neuen Mittelschulen genutzt werden kann: dass man zeitlich beschränkt Gruppen bilden kann und dann auf spezielle Bedürfnisse eingehen kann.


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