Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll73. Sitzung, 20. Mai 2015 / Seite 282

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Besonders hervorzuheben ist natürlich, dass wir auf bestimmte Begabungen, Quali­fikationen und Förderschwächen eingehen können und natürlich den Schulschwer­punkt stärken können.

Aber, Frau Ministerin, einen kleinen Vorschlag hätte ich schon noch, und zwar: Wir haben jetzt eine Evaluierung über die Neue Mittelschule gehabt, und ich glaube, man sollte diese sieben Fördermaßnahmen und die Flexibilisierung dieser sechs Unte­rrichtseinheiten schon wieder aufgreifen. Ich glaube außerdem unbedingt, dass wir nach drei Jahren dort eine Evaluierung brauchen, in deren Folge wir wirklich die Auswertung der Wirksamkeit der einzelnen Fördermaßnahmen sehen können, und ich bin der Meinung, dass die Frage des effizienten Mitteleinsatzes unbedingt beleuchtet werden soll.

In Summe sehe ich in diesen sechs Stunden eine wertvolle Zeit für unsere Schüle­rinnen und Schüler, sehe dadurch auch einen ganz wesentlichen Schritt in Richtung Autonomie der einzelnen Schulstandorte, und ich glaube, das ist absolut befürwor­tenswert. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

21.31


Präsidentin Doris Bures: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Preiner. – Bitte.

 


21.31.46

Abgeordneter Erwin Preiner (SPÖ): Geschätzte Frau Präsidentin! Frau Ministerin! Kolleginnen und Kollegen! Die Neue Mittelschule ist in Bewegung. Ich denke, das ist gut so, denn Stillstand bedeutet Rückschritt, und das wollen wir schließlich alle nicht.

Mit der gegenwärtigen Novelle, dass die sechs Zusatzstunden in der Neuen Mittel­schule flexibel eingesetzt werden können und sollen, sind wir auf dem richtigen Weg in Richtung mehr Schulautonomie. Wir wissen, bis dato konnten diese sechs Stunden nur für Deutsch, Mathematik und eine Fremdsprache, hauptsächlich Englisch, verwendet werden. In Zukunft haben die Kolleginnen und Kollegen in den Schulen gemeinsam mit der Schulleitung die Möglichkeit, vor Ort zu entscheiden, Schwerpunkte zu setzen, die Stunden dort einzusetzen, wo es notwendig ist, und Fördermaßnahmen zu setzen, um auch Defizite entsprechend auszugleichen.

Natürlich ist es notwendig, Evaluierungsmaßnahmen zu setzen, was zum Beispiel auch im Rahmen der Bildungsstandards passiert. Hierbei ist vor allem auch die Schul­aufsicht gefordert, der Schulleitung und den PädagogInnen entsprechend Feedback zu geben.

Ich kann mich an eine mediale Aussendung des Herrn Kollegen Walser erinnern, in der es heißt: Vorarlberg soll Österreich werden. (Abg. Walser: Österreich soll Vorarlberg werden! Umgekehrt!) Gemeint ist wahrscheinlich die Modellregion zur Gemeinsamen Schule der 10- bis 14-Jährigen. Damit kann ich mich naturgemäß nicht besonders gut anfreunden. Genauso gut könnte ich sagen: Burgenland sollte Österreich werden. Wir haben im südlichen Teil des Landes bereits seit Jahrzehnten die Gemeinsame Schule der 10- bis 14-Jährigen, die außerordentlich gut funktioniert.

Ich darf auch noch verlauten, dass der Landesschulrat im Burgenland vor einigen Wochen eine breit angelegte Elternbefragung durchgeführt hat, bei der Eltern von Schülern aller Schulstufen befragt wurden. Wir haben 72 Prozent dieser Fragebögen zurückgesandt bekommen – ein sehr, sehr hoher Prozentsatz. Dabei wurden die Eltern auch gefragt, wie groß ihre Zufriedenheit mit der Neuen Mittelschule ist. Diese Befra­gung wurde natürlich anonym durchgeführt. Die Zufriedenheit mit der Neuen Mittel­schule ist mit 85 Prozent „sehr zufrieden“ und „zufrieden“ sehr hoch. Alle Personen, die glauben, dass man hierbei grundlegend Kritik äußern muss, werden dadurch eines


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