Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll79. Sitzung / Seite 161

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und wo wir auch die Verantwortung der jüngeren Generation gegenüber vermissen. Hier sehen wir absoluten Handlungsbedarf.

Der Bogen lässt sich weiter bis hin zur Transparenzdatenbank spannen, wo 80 Milliar­den verschoben werden und kein Mensch weiß, wohin. Wenn wir heute der ÖVP zu­gehört haben, dann wissen wir jetzt: Na ja, für die eigene Klientel muss man etwas machen. – Jetzt ist mir schon klar, warum man die Transparenzdatenbank nicht so schnell installieren will: Da könnten ja wir sehen, wie gut die eigene Klientel betreut wird!

Aber, meine geschätzten Damen und Herren, es gibt auch einen Punkt, der für uns ge­gen Neuwahlen spricht. Das ist jener Punkt (Abg. Höfinger: Dass ihr dann nicht mehr drinnen seid?): Wir haben den größten Finanzskandal der Zweiten Republik. 20 Milliar­den wurden in der Hypo versenkt, und heute stelle ich mir die Frage: Warum will ge­rade die FPÖ in einer Phase, in der man kurz davor steht, Kulterer einzuvernehmen, Striedinger einzuvernehmen, die ganzen Netzwerke der Macht in Kärnten, rund um Kärnten einzuvernehmen (Abg. Rädler: Haider!) und Aufklärung und Transparenz hi­neinzubringen – warum will man gerade in dieser Phase Neuwahlen haben?

Für mich ist der Eindruck ein ganz klarer: Da gibt es Interessen, vieles zu vertuschen, vieles zu verdecken und den Untersuchungsausschuss abzudrehen. Meine geschätz­ten Damen und Herren, da sind wir nicht dabei! Wir haben mit Robert Lugar einen kompetenten Mann in diesem Ausschuss, der alles daransetzen wird, aufzudecken (Abg. Höfinger: Was? Geh!), wo politische Verantwortung fehlgeschlagen ist.

Ich freue mich schon darauf, wenn wir hier in diesem Plenum die Verantwortlichkeiten der unterschiedlichen Parteien diskutieren werden, und ich kann Ihnen heute schon sa­gen: Wir vom Team Stronach waren nirgends dabei, unsere Weste ist weiß! (Beifall beim Team Stronach.) Aber einige wollen wahrscheinlich, dass es hier nicht zur Auf­klärung kommt. – Ich danke für die Aufmerksamkeit. (Beifall beim Team Stronach. – Abg. Höfinger: Das Mandat ist dann weg, aber die Weste ist weiß!)

16.26


Präsidentin Doris Bures: Als Nächste zu Wort gemeldet: Frau Abgeordnete Mag. Meinl-Reisinger. – Bitte. (Abg. Höfinger: ... mehr bei den Weißen!)

 


16.26.47

Abgeordnete Mag. Beate Meinl-Reisinger, MES (NEOS): Sehr geehrte Frau Präsi­dentin! Werte Kolleginnen und Kollegen! Werte Zuschauerinnen und Zuschauer! Ich möchte Ihnen etwas vorlesen – auszugsweise –:

„wenn man an einem punkt angelangt ist ..., dass man jahre lang hintergangen wird ... 3 jahre“, ich würde sagen, eineinhalb Jahre haben wir „versucht demokratisch vorzuge­hen – lösungen zu finden – ohne erfolg! irgendwann stellt man sich eine grundsatz­frage: füge ich mich dem system?“ (Abg. Kuzdas: Die Anna Fenninger! Die hat in der Politik nichts verloren!) „... ich habe all diese lügen satt!“

Das waren Auszüge aus dem Posting, das gestern Anna Fenninger auf Facebook ge­stellt hat. Als ich das gelesen habe, habe ich mir gedacht: Das könnte genau so auf der Straße von Menschen zu hören sein gegenüber dieser Politik, dieser Regierung in Ös­terreich! (Beifall bei NEOS und FPÖ. – Zwischenrufe bei SPÖ und ÖVP.)

Es könnte auch genau so von uns NEOS-Abgeordneten kommen, denn: Warum for­dern die NEOS Neuwahlen? – Machen Sie sich keine Sorgen um die NEOS! Wenn wir Angst hätten, jetzt an dieser Stelle zu sagen: „Huh, würden wir vielleicht wieder rein­kommen (Huh-Rufe bei der ÖVP) in den Nationalrat?“ (Abg. Rädler: Nein!), dann wä­ren wir ganz genau so wie Sie! Dann wären das Einzige, was uns interessieren würde, unsere Sessel, unsere Posten in diesem Nationalrat, unser Machterhalt, unsere Klub-


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