Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll81. Sitzung / Seite 109

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Dafür setzen wir heute – Sie haben es schon erwähnt – mit dieser Novelle wichtige Quali­tätsverbesserungen um, und auch für diejenigen, die vielleicht niedriger qualifizierte Jugendliche sind, gibt es wieder neue Ansätze.

Der Innovationstopf zur Lehrstellen-Förderung ist auch ein ganz wichtiger Punkt. Wir finanzieren Projekte für die betriebliche Lehrstellen-Förderung, und dafür stehen 3 Millionen € zur Verfügung. – Eine weitere Maßnahme, die wir heute beschließen.

Eines noch, das, glaube ich, auch ganz wichtig ist: die Anerkennung der Lehre und das Image der Lehre. Ich meine, wir müssen positiv über die Lehre kommunizieren und wir müssen auch darauf schauen, dass wir die Jugendlichen auf diese Lehre vorbereiten. Deshalb ist mir das Thema Berufsorientierung in der Schule ein ganz großes Anliegen. Wir haben jetzt österreichweit mit dem Talente-Check auch die Möglichkeit, dass man die Jugendlichen entsprechend ihren Qualifikationen in die richtige Richtung führt.

Also alles in allem ist das, glaube ich, heute ein wichtiger Schritt auch in Richtung Qualitätssicherung – ich danke für die Zustimmung. (Beifall bei der ÖVP.)

14.11


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Dr. Nachbaur. – Bitte.

 


14.11.12

Abgeordnete Dr. Kathrin Nachbaur (STRONACH): Herr Präsident! Grüß Gott, Herr Minister! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen im Hohen Haus! Sehr geehrte Steuer­zahler! Die Jugendarbeitslosigkeit bereitet, obwohl sie im europäischen Vergleich relativ gering ist, Grund zur Sorge. Diese Reform zur Berufsausbildung ist zu be­grüßen, ist selbstverständlich ein Schritt in die richtige Richtung, aber das ist nur ein kleiner oder einer von mehreren Aspekten, der hier zu beleuchten ist.

Wir müssen auch hinterfragen, ob wir die richtigen Leute ins Land holen, ohne dass gleich wie üblich die Rassismuskeule geschwungen wird. Es ist einfach eine Tatsache, dass viele top ausgebildete Leute aus Österreich auswandern und viele einwandern, die nicht gut ausgebildet sind. Da muss rasch gegengesteuert werden. Ich habe sie schon oft genannt, die vorbildlichen Einwanderungsländer, die sich ihre Leute danach aussuchen, wer dem Land etwas bringt: Kanada, Neuseeland, Australien. Das hat nichts mit Rassismus zu tun, sondern ein Land hat selbstverständlich das Recht, sich Zuwanderer auszusuchen.

Wir müssen auch hinterfragen, ob es die richtigen Anreize dafür gibt, dass junge Leute überhaupt Arbeit suchen. Das soziale Netz, das es in Österreich gibt, muss für Menschen da sein, die nicht können, und nicht für Menschen, die einfach nicht wollen. (Beifall beim Team Stronach.)

Am allerwichtigsten: Es braucht natürlich auch mehr Arbeitsplätze, und zwar nicht solche, die der Staat schafft, denn die kosten Steuergeld, sondern solche, die Private schaffen, die Steuergeld bringen. Nur private Unternehmer können Arbeitsplätze schaf­fen, die Steuergeld bringen.

Die duale Ausbildung in Österreich ist vorbildlich, aber es braucht eine generelle Reform des Bildungswesens in Österreich. Das sage ich jetzt einmal ganz salopp: weniger Fokus auf Gender- und sogenannte Orchideen-Fächer, sondern Fokus auf die sogenannten MINT-Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik. Laut einer Studie von Manpower finden rund 36 Prozent der Unternehmer nicht die richtigen Facharbeiter, weil den Arbeitsuchenden einfach die technische Ausbildung und das technische Wissen fehlen. Da muss man dringend gegensteuern.

 


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