Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll81. Sitzung / Seite 110

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Um überhaupt den Wirtschaftsstandort zu sichern, möchte ich ganz allgemein in Erinnerung rufen: Wir brauchen weniger Steuern, weniger Bürokratie, weniger Ge­setze, weniger Schulden, dafür aber Rechtssicherheit, Wettbewerb und vor allem steuerliche Anreize, überhaupt unternehmerisch tätig zu werden. So können Arbeits­plätze geschaffen werden, so gibt es einen Anreiz für junge Leute. In diese Richtung geht auch das Crowdfunding-Gesetz, das im Ausschuss diskutiert wurde; wobei ich kritisch sehe, dass da Aktien und Anleihen, die gängigsten Rezepte am Kapitalmarkt, benachteiligt werden, aber das sei nur nebenbei erwähnt.

Wir brauchen viele Leute, die in Österreich unternehmerisch tätig werden wollen, daher braucht es auch einen One-Stop-Shop für Unternehmensgründungen, wo alles unkompliziert ist, und wenn binnen dreier Wochen kein gegenteiliger Bescheid erfolgt, dann soll das als genehmigt gelten.

Anstelle des undurchsichtigen Förderdschungels, der viel zu viel Steuergeld ineffizient ausgibt und sogar ganze Branchen dauerfinanziert, wäre es viel gescheiter, von diesem Geld etwas zu nehmen und steuerliche Anreize zu finanzieren, sodass private Personen ins Wagniskapital gehen, dass private Personen ihr Geld nehmen und in Jungunternehmer, in österreichische Jungunternehmen investieren. Das Wagniskapital muss sofort abgeschrieben werden können, falls ein Verlust entsteht, nicht erst über sieben Jahre, wie das jetzt funktioniert, und Investoren sollen mit einem reduzierten Steuersatz belohnt werden, wenn sie in ein heimisches Start-Up investieren und diese Investition auch aufgeht.

Es braucht viel mehr breiter gestreute Rezepte, damit die Arbeitslosigkeit eingedämmt wird, damit Arbeitsplätze entstehen. Das ist das Allerwichtigste in der Gesellschaft, damit die jungen Menschen eine Perspektive haben.

Ich begrüße die Reform zur Berufsausbildung sehr und sehe sie als kleineren Teil in einem großen Ganzen, wie Österreich wieder wettbewerbsfähig werden kann. – Danke. (Beifall beim Team Stronach.)

14.15


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Kirchgatterer. – Bitte.

 


14.16.01

Abgeordneter Franz Kirchgatterer (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Hohes Haus! Meine Damen und Herren! Es gibt momentan bedeutend weniger Jugendliche jener Altersgruppe, die demnächst vor dem Berufseinstieg steht, die ins Berufsleben hineinwachsen wird, in manchen Sektoren sogar dramatisch weniger, als in den letzten Jahren. Daher stellt sich die Frage: Wie können Know-how, Erfahrung, Wissen und Können der Facharbeiterinnen und Facharbeiter in ausreichendem Maße, im notwendigen Ausmaß weitergegeben werden, damit der Vorsprung, den Österreich durch die bessere Ausbildung hat, aufrechterhalten und gewährleistet werden kann?

Meine Damen und Herren! Die Facharbeit ist der Träger des Wohlstandes in Öster­reich. Die hohe Qualität der österreichischen Facharbeit ist für die Zukunft der Arbeits­plätze, der Wirtschaftskraft in unserem Land ausschlaggebend. Daher ist das öster­reichische duale Ausbildungssystem zu stärken – zu stärken in der ganzen Breite bis hin zur Lehre mit Matura.

Ebenso wie die Lehre mit Matura möchte ich auch die Fachhochschulen nennen. In den technischen Bereichen kommen bis zu einem Drittel der Studentinnen und Studen­ten über die Lehre, über das duale Ausbildungssystem. Die Abgänger sind sehr gefragt, und die Entlohnung ist auf sehr hohem Niveau.

 


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