Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung / Seite 361

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Aber es braucht auch andere Reformen, Reformen in der Gewerbeordnung. Die Frage ist: Wie können wir schneller und bessere Spin-Offs aus den Universitäten heraus­bringen? Wie verbessern wir die Rahmenbedingungen für moderne Start-ups und EPUs und kleine und mittelständische Unternehmungen?

Das sind viele Hemmschuhe, die da sind und die wir angehen müssen. Und es braucht natürlich auch den Willen, die Zukunft zu gestalten. Letztendlich brauchen wir eine gemeinsame Debatte und gemeinsame Initiativen, und daher schlagen wir von unserer Seite vor, dass wir hier gemeinsam, alle Fraktionen, die wir hier im Parlament vertreten sind und denen die Zukunft von Österreich, von Unternehmungen und den Bürgern und Bürgerinnen am Herzen liegt, eine parlamentarische Enquete zum Thema Innovation und zur Frage machen, wie diese Prozesse tatsächlich in Zukunft gestaltet werden.

Wir haben viele spannende neue Themen, ich nenne nur ein Stichwort: Industrie 4.0, oder aber auch die ganz großen Herausforderungen, die vor der Tür stehen, vom Klimaschutz bis zur demographischen Entwicklung.

Ich bin überzeugt davon, dass der Herr Staatssekretär mit Sicherheit auch Interesse hat, an dieser gemeinsamen parlamentarischen Enquete zum Thema Innovation teilzunehmen. (Beifall bei den Grünen.)

22.50


Präsidentin Doris Bures: Als Nächste zu Wort gemeldet: Frau Abgeordnete Himmel­bauer. – Bitte.

 


22.50.33

Abgeordnete Eva-Maria Himmelbauer, BSc (ÖVP): Frau Präsidentin! Geschätzter Herr Staatssekretär! Werte Kolleginnen und Kollegen! Traditionelle Innovationstheorie spricht vor allem von Innovation in einem geschlossenen System. Also der Innovator, laut Schumpeter, ist der schöpferische Unternehmer, wo im Unternehmen, beispiels­weise in einem F & E-Lab, aber vielleicht auch in der Garage, innoviert wird.

Offene Innovation hingegen bedeutet das Zusammenwirken von verschiedenen Disziplinen, wo man Wissen hereinholt, aber genauso auch wieder preisgibt, wo man Personen von außen auch einbindet und das einfach zur Verfügung stellt. Da geht es darum, einen Mehrwert zu schaffen, darum, Produkte und Dienstleistungen nahe am Konsu­menten zu ermöglichen und aufzubauen. Es geht aber auch darum, Risiken einzugehen. Ich glaube, es gibt nichts Besseres, als wenn es auch disruptive Innovationen made in Austria gibt.

Als Politik wollen wir natürlich hier auch Maßnahmen setzen, um den Innovations­prozess zu öffnen. Das bedeutet, aktiv zur Imagebildung beizutragen, aber auch der Wirtschaft, Wissenschaft, Zivilgesellschaft die richtigen Werkzeuge in die Hand zu geben, um zusammenzuarbeiten, um zu innovieren, und auch, um Expertise nach außen und nach innen zu tragen.

Ich möchte da durchaus nicht den öffentlichen Bereich außen vor lassen. Ich glaube, da gibt es, auch wenn man über die Ländergrenzen hinwegschaut, sehr gute Beispiele, wie die öffentliche Hand, Politik, Verwaltung, auch Innovation fördern kann, offene Innovation fördern kann. Challenge.gov ist beispielsweise ein amerikanisches Projekt, wo Fragestellungen, Probleme, Ideen gepostet werden können und die Öffentlichkeit sich einfach zu Wort meldet und mitmachen kann.

Aber es gibt natürlich auch in Österreich gute Beispiele. Ein gutes Beispiel, das ich mir erst vorgestern angeschaut habe, ist vom Ludwig Boltzmann Institut, Open Innovation in Science, die auch diesen Weg eingeschlagen haben. Also es gibt durchaus gute


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