Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll86. Sitzung / Seite 124

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rausgekommen. – Ich bin offensichtlich in einem anderen Ausschuss gesessen, ich habe anscheinend mit anderen Leuten geredet, denn für mich ist das nicht klar heraus­gekommen. Für mich ist aus der Diskussion klar herausgekommen, dass die Entschei­dung, was wir hier machen, nicht erst nach den Ergebnissen des Unterausschusses gefällt wurde, sondern das von langer Hand geplant war, und wir haben halt noch eine Studie produzieren lassen, die in Wirklichkeit zu dem Ergebnis kommt, dass man ha­ben will, den Minister zu stärken, der zukünftig auch die kaufmännischen Geschäftsfüh­rer bestellt, und die Holding in keiner Weise zu stärken.

Was Sie hier machen – und das meine ich in vollem Bewusstsein, wie wichtig dieser kulturpolitische Auftrag ist und welche Leistungen die Bundestheater bringen –, ist, sich zu den Schutzpatronen eines ineffizienten, feudalen Systems zu machen. Damit kann ich nicht leben, und daher werden wir von den NEOS dieser Novelle nicht zustimmen. (Beifall bei den NEOS sowie bei Abgeordneten der Grünen.)

15.14


Präsidentin Doris Bures: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Pfurt­scheller. – Bitte.

 


15.15.01

Abgeordnete Dipl.-Kffr. (FH) Elisabeth Pfurtscheller (ÖVP): Sehr geehrte Frau Prä­sidentin! Sehr geehrter Herr Minister! Werte Kolleginnen und Kollegen! Werte Zusehe­rinnen und Zuseher vor den Bildschirmen! „Die Kunst muss nichts. Die Kunst darf al­les.“ – Das sagte einmal der ehemalige Staatssekretär Ernst Fischer in diesem Haus. Ja, sie darf alles. Da stimme ich zu, soweit es die künstlerische Freiheit betrifft.

Kunst braucht Raum, um sich entfalten zu können. Österreich kann auf eine sehr lan­ge, erfolgreiche und inhaltsreiche Kulturgeschichte zurückblicken und zu Recht stolz darauf sein. Speziell wenn man vom Land nach Wien kommt, ist man immer wieder sehr beeindruckt, was in Wien von Künstlern und Künstlerinnen geschaffen worden ist. Aber auch bei uns in den Regionen wird mit sehr viel Enthusiasmus und Herzblut ge­arbeitet und Kunst produziert.

Der wahre Schatz unseres Landes sind die Menschen, die hier leben und unsere Ge­sellschaft durch ihr Schaffen bereichern. Diese Menschen haben Österreich zu dem gemacht, was es heute ist. Damit Künstler und Künstlerinnen diesen schöpferischen Freiraum haben, sind wir von der Politik aufgefordert, die notwendigen Rahmenbedin­gungen zu schaffen.

Rahmenbedingungen bedeuten natürlich auch, dass wir uns um die Zurverfügungstel­lung von notwendigen Mitteln, Fördermitteln kümmern müssen und uns darüber unter­halten müssen. Hier entsteht der Kontrapunkt zu diesem eingangs genannten Zitat, dass die Kunst alles darf. Dieses Zitat stammt von einem Staatssekretär der KPÖ, und ich denke, die KPÖ war wahrscheinlich nicht dafür bekannt, dass sie sehr viele be­triebswirtschaftliche Ansätze geschätzt hat, und deswegen gibt es eben auch diese Einschränkung, zumindest für Kultur und Kunst, die erzeugt wird, gemacht wird, be­wegt wird. Für diesen Teil, der mit Steuergeld gefördert wird, unterstützt wird, bedeutet es auf jeden Fall, dass es einen vernünftigen betriebswirtschaftlichen Rahmen geben muss. Budgetäres Augenmaß ist auch in diesem Bereich angebracht. (Beifall bei der ÖVP.)

Die jüngsten Ereignisse rund um das Burgtheater haben uns gezeigt, dass die Verwen­dung von Fördertöpfen ohne adäquate Kontrolle schnell an ihre Grenzen stößt. Des­halb wollen wir mit dem vorliegenden Gesetz die Zusammenarbeit und die wechselsei­tige Abstimmung der Bundestheater verstärken. Wie das genau ausschauen soll, ha­ben meine Kolleginnen und Kollegen schon vorhin genau erklärt. Ich will Ihnen erspa­ren, dass ich da nochmals die Details nenne.

 


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