Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll86. Sitzung / Seite 125

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Der Bundestheaterkonzern wird organisatorisch neu ausgerichtet und etwas straffer organisiert. Nichtsdestotrotz soll dies aber mit Augenmaß geschehen, um der künstleri­schen Freiheit nach wie vor ihren Raum zu lassen.

Wir verdanken der österreichischen Kulturszene nicht nur Unterhaltung, sondern auch einen Wertewohlstand, der unser demokratisches Miteinander ungemein stärkt. Das müssen wir bei unseren Entscheidungen immer im Hinterkopf haben! – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP.)

15.18


Präsidentin Doris Bures: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Dr. Walser. – Bitte.

 


15.18.48

Abgeordneter Dr. Harald Walser (Grüne): Frau Präsidentin! Herr Minister! Das ist ja durchaus erfreulich in Richtung einer Grundsatzdebatte gegangen: Wofür geben wir Geld aus in der Republik? Wer soll mit zusätzlichen Mitteln beglückt werden, die in Zei­ten wie diesen knapp sind?

Da haben wir, Frau Kollegin Kucharowits, bemerkenswerterweise gehört, dass sich die Sozialdemokratie für alle einsetzt: Alle sollen an Kulturereignissen teilnehmen können, daran partizipieren können, dabei mittun können, und mit diesem Gesetz kämen wir – wenn ich das richtig verstanden habe – dem einen Schritt näher.

Es gibt 14 Millionen € mehr für die Bundestheater, also 14 Millionen € mehr für einen Tanker in unserer Kulturlandschaft – 14 Millionen €, die aber dort fehlen, wo wir sie ei­gentlich bräuchten, nämlich bei den freien Kulturschaffenden.

Wenn Sie das in Ihrer Rede begründen und auch Kollegin Fekter das mit dem kultur­politischen Auftrag begründet, dann wundert uns schon, dass wir über diesen kultur­politischen Auftrag nicht intensiver diskutiert haben. Wenn der kulturpolitische Auftrag – das Einzige, was da zusätzlich gemacht wird – wirklich die Durchführung des Opern­balls ist, dann fragen sich der Österreicher und die Österreicherin, wohin steuert unse­re Kulturpolitik? – Das kann es doch bitte nicht sein!

Genau diese Diskussion haben wir auch im Ausschuss eingefordert, eine Diskussion darüber, was beispielsweise bei den Bundestheatern notwendig ist und eben weniger notwendig ist. Stichwort „Ballettschule“ – eine Diskussion, ob das wirklich zum kultur­politischen Auftrag gehört, ob das eine Frage der Ausbildung ist oder nicht.

Oder die große Thematik „Schauspiel-Akademie-„: Warum hat das Burgtheater keine eigene Schauspiel-Akademie? Wäre das nicht notwendig? Brauchen wir auf der ande­ren Seite drei Standorte? Ist das sinnvoll? Brauchen wir bei einem sehr, sehr kompe­tenten, großen Ensemble, einem Ensemble, das sich herzeigen lässt, wirklich derart vie­le Gastschauspieler, wie das der Fall ist, bei doch eher klammen Kassen?

Aus unserer Sicht haben wir nach diesem Gesetz wesentlich mehr offene Fragen
als befriedigend gelöste. Wir bitten daher und ersuchen und werden unseren Teil dazu beitragen, diese Diskussion zu befeuern. Die Einfügung des Opernballs in ein Gesetz als kulturpolitischen Auftrag ist allemal zu wenig! (Beifall bei den Grünen sowie der Abg. Meinl-Reisinger.)

15.21


Präsidentin Doris Bures: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Mag. Kuntzl. – Bitte.

 


15.22.03

Abgeordnete Mag. Andrea Kuntzl (SPÖ): Sehr geehrte Damen und Herren! Wir be­schließen heute ein Gesetz über die Erneuerung der Organisation der Bundestheater,


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