Als Laie im Bereich der Theaterführung fragt man sich natürlich, wie man zu so unterschiedlichen Auffassungen kommen kann, und vor allem frage ich mich, was die Motivation war, nicht die größtmögliche Einsparung in Angriff zu nehmen. Vielleicht liegt eine mögliche Erklärung in der Bemerkung von Gerd Leo Kuck, dass Menschen in der Verantwortung sein müssten, die nicht „geliebt werden“ wollen, sondern auch Konfliktsituationen aushalten müssen. Vielleicht geht es daher auch um die Personalauswahl. Dipl.-Ing. Rhomberg hat gemeint: Der Hauptfehler liegt darin, dass man die Leute zu wenig prüft, denen man Verantwortung für so große Unternehmen überträgt. Das bedeutet, dass bei Ihnen, Herr Minister, künftig sehr viel Verantwortung bei der Auswahl des Holding-Chefs dahin gehend liegt, großes Augenmerk auf Managementqualitäten und vor allem auch Konfliktlösungskompetenzen zu legen, wenn es zum Beispiel um Einsparungen oder das Einfordern der Budgetdisziplin geht.
Was die Vertragsverlängerung von Matthias Hartmann und Dr. Springer angeht, so konnte aus meiner Sicht im Ausschuss nicht zufriedenstellend geklärt werden, warum der Vertrag von Matthias Hartmann gegenüber dem Vorvertrag, den noch Staatssekretär Morak abgeschlossen hat, dann doch wesentlich großzügiger war, und man ist dem nachmaligen Burgtheaterdirektor auch in Bezug auf zusätzliche Einnahmen durch seine eigene Regietätigkeit doch sehr weitgehend entgegengekommen. Auch die fehlende Ausschreibung der Vertragsverlängerung von Holding-Chef Dr. Springer wurde vom Rechnungshof kritisiert, auch wenn es da vonseiten des Ministeriums eine andere Rechtsmeinung gibt.
Zusammenfassend kann man sagen: Es wird sehr stark von der Personalauswahl durch den Herrn Bundesminister abhängen, wie sich die Holding weiterentwickelt. Dabei kommt dem Holding-Chef als Aufsichtsrat der Teilgesellschaften eine Schlüsselrolle zu, besonders auch, was die Kontrollfunktion angeht.
Die Dreijahrespläne, die es bis jetzt eigentlich auch schon hätte geben müssen, müssen auf jeden Fall mit neuem Leben erfüllt werden, um auch den Gesellschaften Planungssicherheit zu geben.
Was keinesfalls passieren sollte, ist, dass der kulturpolitische Auftrag als Killerargument gegen notwendige Sparmaßnahmen herhalten muss. Insofern kann ich der Meinung des Kollegen Zinggl und anderer, die das neu diskutiert sehen wollen, durchaus etwas abgewinnen.
Insgesamt – und da bin ich bei meinen Vorrednern – habe ich den Ausschuss als sehr konstruktiv und auch sehr informativ erlebt und bedanke mich auch bei allen Kolleginnen und Kollegen für das konsensuale Klima. (Beifall bei der ÖVP sowie des Abg. Zinggl.)
15.59
Präsidentin Doris Bures: Als nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Dr. Lintl zu Wort gemeldet. – Bitte.
16.00
Abgeordnete Dr. Jessi Lintl (STRONACH): Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Minister! Sehr geehrte Damen und Herren! Auch ich habe den Ausschuss als sehr konstruktiv empfunden und möchte mich dafür beim Vorsitzenden, Kollegen Zanger, und bei allen Mitarbeitern und Kollegen bedanken.
Auch wenn die entscheidenden Auskunftspersonen Erinnerungslücken hatten, nicht von der Verschwiegenheitspflicht entbunden wurden oder deren Ladung generell verhindert wurde, so haben doch die Erkenntnisse des Rechnungshof-Unterausschusses für uns die Kritik des Rechnungshofes bestätigt.
Im Rechnungshof-Unterausschuss-Mehrheitsbericht steht, dass das Ministerium und die Holding ihren Aufgaben nachgekommen sind. Das sehen wir anders und haben des-
HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite