Die derzeit ungelöste Flüchtlingsproblematik wird bei anhaltender Dauer und steigenden Flüchtlings-zahlen die Kräfte der europäischen Staaten überfordern und deren Sozialsysteme an den Rand der Unfinanzierbarkeit bringen. Die derzeit praktizierte Vermengung von tatsächlich vor Verfolgung Schutzsuchenden und jenen, die auf der Suche nach Verbesserung ihres Lebensstandards nach Europa kommen, zu einer einzigen, anonymen Masse an Flüchtlingen schadet allen Betroffenen.
Um diese Problematik wirksam und nachhaltig zu lösen, wird die Errichtung von Schutzzonen in den Krisenregionen und Herkunftsländern der Flüchtlinge unumgänglich sein. Diese Schutzzonen müssen unter dem Mandat der UNO auf internationaler Ebene geführt werden und den Flüchtenden die Möglichkeit geben, ihren rechtlichen Status klären zu lassen, um den Antritt einer lebensgefährlichen Reise unter illegalen Voraussetzungen a priori obsolet zu machen. Bei in den Schutzzonen eingerichteten Behördenvertretungen der potentiellen Zielländer werden Flüchtlinge ohne Gefahr und ohne dem unverhältnismäßig hohen Einsatz von finanziellen Mitteln dann gegebenenfalls in den Zielländern um Asyl ansuchen. Die Verfahren werden von den Asylsuchenden in den Schutzzonen abgewartet, die rechtlich korrekte Abwicklung garantiert dem mit positiven Bescheid versehen Asylsuchenden beim Eintreffen im Zielland einen legalen Status. Damit wird auch ein wirksamer Schritt gegen die Schlepperkriminalität getan, da lebensgefährliche und teure Beförderungen nach Europa unnötig werden.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden
Entschließungsantrag
Der Nationalrat wolle beschließen:
„Die Bundesregierung, insbesondere der Bundeskanzler, wird aufgefordert, umgehend Initiativen auf internationaler Ebene zu setzen, die geeignet sind, im Rahmen eines UNO-Mandats Schutzzonen in den aktuellen Krisenregionen einzurichten.“
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Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Doppler. – Bitte.
15.46
Abgeordneter Rupert Doppler (ohne Klubzugehörigkeit): Herr Präsident! Frau Minister! Herr Minister! Hohes Haus! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ein neues Gesetz dieser Bundesregierung soll mit Hilfe der Grünen auf den Weg gebracht werden, ein neues Gesetz, meine sehr geehrten Damen und Herren, das die Flüchtlingsproblematik entschärfen sollte.
Das Gegenteil, meine sehr geehrten Damen und Herren, ist der Fall: Dieses Gesetz ist gegen die heimische Bevölkerung. Es soll ein Durchgriffsrecht vonseiten des Bundes ermöglichen, was die Unterbringung von Flüchtlingen in den Gemeinden betrifft. Diese Vorgangsweise lehne ich entschieden ab, meine sehr geehrten Damen und Herren!
Mit diesem Gesetz werden die Bundesländer und die Gemeinden entmündigt. Die Strafen für Schlepper – das stimmt schon, ist angesprochen worden – sollen massiv erhöht werden, das steht außer Frage, damit sich solche Schicksale wie im Burgenland nicht mehr ereignen.
Aber, meine sehr geehrten Damen und Herren, es sind auch dringend die Ursachen der Massenflucht zu hinterfragen. Ich glaube, das ist heute sehr wenig angesprochen worden, die gesamte EU ist wie gelähmt gegenüber der Flüchtlingsproblematik. Die Maßnahmen dieser Bundesregierung reichen bei Weitem nicht aus, um die Situation zu entschärfen.
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