Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll91. Sitzung / Seite 285

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Ministeriums und von uns im Plenum wird es uns gelingen, dass wir dann wirklich Europameister sind, und wir können dann Frau Bundesministerin Karmasin so feiern wie unseren Teamchef Marcel Koller. (Heiterkeit und neuerlicher Zwischenruf des Abg. Peter Wurm.)

In diesem Sinn wünsche ich uns viele, viele interessante Sitzungen des Familienaus­schusses und eine gute Zusammenarbeit. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP.)

21.14


Präsidentin Doris Bures: Als Nächster ist Herr Abgeordneter Steinbichler zu Wort ge­meldet. – Bitte.

 


21.15.09

Abgeordneter Leopold Steinbichler (STRONACH): Geschätzte Frau Minister! Sehr ge­ehrte Frau Präsidentin! Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Zuseher vor den Fern­sehgeräten! Herr Kollege Strasser, du als Vorsitzender des Familienausschusses müss­test eigentlich der größte Optimist und der größte Lobbyist für die Familien sein, und du solltest froh sein, wenn du solche Mitkämpferinnen wie Frau Kollegin Kitzmüller hast, die ja letztlich auch das Beste für die Familien haben möchte. Aber genau das ist das Problem, wie bei vielen anderen Sachfragen: dass hier politisch taktiert wird, statt ge­meinsam an einem Strick zu ziehen. Ich erinnere an das Beispiel, das man in jedem Volksschulunterricht und in jedem Teamunterricht hört, wenn die Esel an einem Strick in verschiedene Richtungen ziehen. Ich denke, diese Erinnerung ist einfach notwendig.

Deinem Dank kann ich mich anschließen, und zwar dem Dank an alle Erziehenden, weil sie eine großartige Leistung erbringen. Ich sehe es auch in der eigenen Familie, wie sich die jungen Mütter aufopfern, welchen Verzicht sie für die Familie leisten, wel­che Geduld und Ausdauer sie aufbringen. Das kann nicht genug belohnt, anerkannt und bedankt werden.

Aber ich denke, gerade das ist das Problem: dass es von der Politik zu wenig aner­kannt wird (Abg. Lueger: Nein!), dass die Familie nicht nur die wichtigste Zelle im Staat ist, sondern auch die billigste Zelle im Staat. (Beifall bei Team Stronach und FPÖ. – Zwischenruf des Abg. Strasser.)

Ich möchte das auch ganz kurz begründen: Sie ist nämlich die persönlichste und güns­tigste Form der Erziehung und letztlich dann auch die günstigste und persönlichste Form der Betreuung im Alter. Ich glaube, das wird viel zu wenig erkannt, da wird viel zu viel an die öffentliche Hand delegiert, und das wird viel zu wenig von der Kostenseite her betrachtet.

Ich denke, insbesondere im ländlichen Raum haben wir das Problem, dass die Fami­lien aufgrund der oft fehlenden öffentlichen Verkehrsanbindung wesentlich höhere Kos­ten haben, aber ich denke, das, was die Familien besonders trifft – Herr Kollege Stras­ser und Frau Minister, da darf ich an Sie appellieren –, ist, dass wir nach wie vor 36 Pro­zent Kaufkraftverlust bei der Kinderbeihilfe durch die fehlende Inflationsabgeltung der letzten beiden Regierungen haben. Das trifft die Familien massiv!

Wir haben die Fülle an Kosten gerade erst beim Schulstart erlebt, die Ausgabenlawine, die jetzt schon wieder mit den ersten Exkursionen, Busgebühren und Tagungsgebüh­ren weitergeht. Das ist ein täglicher finanzieller Aufwand, den die Familien leisten müs­sen! Gott sei Dank gibt es jetzt eine neue Berechnung, die vor Kurzem in der Presse veröffentlicht wurde: Ein Kind kostet die Familie bis zum 15. Lebensjahr 130 000 €. Das ist ein ganz wesentlicher Wirtschaftsfaktor! Wir dürfen das nicht unterschätzen und können das auch gar nicht genug betonen.

Deshalb unterstützen wir selbstverständlich die Forderung, dass das Kinderbetreu­ungsgeld für jedes Kind bezahlt wird, weil für jedes Kind Mühe aufgebracht werden


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