Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll93. Sitzung / Seite 84

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einen vernünftigen Ausgleich zu finden. Und ich kann Ihnen sagen, dass es hier sehr aktive Diskussionen gibt und auch immer wieder gemeinsam mit der Bevölkerung in Österreich ein Ergebnis, ein Kompromiss gefunden wird. Und einer der Kompromisse ist, dass Flugbewegungen über der Stadt Wien vom gesamten Flugaufkommen am Wiener Flughafen nur 10 Prozent bis 12 Prozent der Flüge insgesamt ausmachen. Wir haben auch sichergestellt, dass gerade in dem Bereich – und das ist unter der Ein­bindung der betroffenen Bevölkerung im Dialogforum erarbeitet worden –, dass gerade diese Piste, die hier betroffen ist, mit einem Nachtflugverbot belegt worden ist und daher die Bevölkerung insgesamt auch geschützt wird.

Zu Ihrer Anfrage: Ich kann nur sagen, was ich auch in der Anfragebeantwortung so genannt habe. Ich kann aus heutiger Sicht nicht beantworten, wann wir das gekurvte Anflugverfahren als Standardverfahren machen, denn das ist die Entscheidung der  ICAO, da sie das als Standardverfahren festlegen müsste. Am Flughafen John F. Ken­nedy ist es ein Sichtflug, daher ist es auch anders vorgesehen. (Präsident Hofer übernimmt den Vorsitz.)

Zur dritten Frage – die sich zwar nicht auf die Anfragebeantwortung bezieht –, wie man mit der dritten Piste am Flughafen Wien umgeht. Ich sage dazu: Experten sagen, dass ab 2020 ein Bedarf für eine mögliche dritte Piste besteht. Das sagen Expertinnen und Experten dazu. Diese dritte Piste würde, wenn man sie baut, den Bereich Liesing eigentlich entlasten. Ich sage Ihnen aber dazu: Sie wissen, dass das Behörden­ver­fahren, das zur Umweltverträglichkeitsprüfung abgewickelt wurde, beim Bundesver­waltungsgericht anhängig ist, und daher kann und will ich auch als Bundesminister zu einem anhängigen Verfahren öffentlich nicht Stellung nehmen. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

19.04


Präsident Ing. Norbert Hofer: Als Nächster gelangt Herr Abgeordneter Heinzl zu Wort. – Bitte.

 


19.04.42

Abgeordneter Anton Heinzl (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Hohes Haus! Sehr geehrte Damen und Herren! Unbestritten ist, dass der Flughafen Wien-Schwechat neben einer gut ausgebauten Bahn- und Straßeninfrastruktur auch ein wesentliches Element des Wirtschaftsstandortes Österreich ist. Ohne die wirklich leistungsstarken Direktverbindungen zu den Metropolen dieser Welt, wie New York, Peking, Moskau und so weiter, wäre Österreich als Wirtschaftsstandort sicherlich uninteressant.

Der Flughafen Wien-Schwechat ist aber auch einer der wichtigsten Arbeitgeber – und das wird sehr oft vergessen – in ganz Österreich. 20 000 Menschen sind direkt auf dem Flughafengelände beschäftigt, und weitere 100 000 Arbeitsplätze sind direkt oder auch indirekt vom Flughafen abhängig. Und zum Beispiel UNO, OPEC, OSZE, Inter­nationale Atomenergieorganisation und so weiter hätten sich ohne Flughafen sicherlich auch nicht in Österreich beziehungsweise in Wien angesiedelt. Nicht unerwähnt lassen möchte ich in diesem Zusammenhang auch, dass viele Tausende Familien jedes Jahr ihren wohlverdienten Urlaub mit dem Abflug vom Flughafen Schwechat beginnen.

Sehr geehrte Damen und Herren, 22,5 Millionen Passagiere hatte der Flughafen Wien-Schwechat im Vorjahr, und die Tendenz ist erfreulicherweise steigend. Diese ein­drucks­vollen Argumente ließen sich noch fortsetzen. Aber ich denke, die Kernaussage ist klar: Ganz Österreich – und wahrlich ganz Österreich – profitiert enorm vom Flug­hafen Schwechat.

 


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