Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll96. Sitzung / Seite 102

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nahme ist häufig das Händewaschen, und das passiert halt manchmal leider nicht. Das heißt, Leitlinien helfen uns nur bedingt weiter.

Eines noch: Weltweit liegen wir ganz gut in Bezug auf den Verbrauch, wahrscheinlich könnten wir noch besser liegen. Und ich höre, wie schwierig es für die Pharmaindustrie ist, ein neues Antibiotikum zu entwickeln, denn die Kosten dafür liegen im Bereich von 1 Milliarde €. Jetzt versucht man in der Food and Drug Administration, aber auch in der EU praktisch eine Erleichterung zu geben, damit überhaupt eine Entwicklung statt­findet, denn das Schlimmste wäre, dass man dann überhaupt kein Antibiotikum hat, weil keines mehr wirkt. Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

14.45


Präsident Ing. Norbert Hofer: Als Nächste zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Ing. Dietrich. – Bitte.

 


14.45.51

Abgeordnete Ing. Waltraud Dietrich (STRONACH): Geschätzter Herr Präsident! Geschätzte Frau Minister! Hohes Haus! Meine Damen und Herren! Wir leben in einer Zeit, in der Mobilität eine Selbstverständlichkeit ist. Durch diese Mobilität sind wir mit Krankheiten konfrontiert, die wir eigentlich nur aus der Literatur kennen.

Ich hätte mir nicht gedacht, dass es in Salzburg einen Leprafall geben könnte oder dass die Ruhr bei uns hier in Wien auftaucht. (Zwischenruf der Abg. Maurer.) Das war für mich denkunmöglich, aber die Praxis zeigt, dass es Krankheitsfälle gibt, die es bisher noch nicht gegeben hat. Deshalb müssen wir mit mehr Sorgsamkeit und mehr Verantwortungsgefühl an dieses Thema herangehen.

Zu diesem Fall an den Wiener Schulen, wo es TBC gegeben hat: Wäre ich dort Mutter oder mein Kind in dieser Schule gewesen, hätte ich mir selbstverständlich erwartet, dass ich informiert werde. (Beifall beim Team Stronach.)

Ich glaube, jede Mutter erwartet sich, dass sie auf das Gefahrenpotenzial rundherum aufmerksam gemacht wird. Das hat nichts mit Stigmatisierung zu tun, das hat aus­schließlich mit Verantwortung zu tun, dass man beim eigenen Kind genauer hinschaut, dass man genauer hinhört, ob alles in Ordnung ist. Diese Sicherheit erwarten sich Eltern, und die muss ihnen die Politik auch geben. (Beifall beim Team Stronach.)

Meine geschätzten Damen und Herren! TBC ist keine Kleinigkeit, wie die WHO sagt. Alle zehn Sekunden stirbt jemand daran, und eine kranke Person steckt im Jahr bis zu 15 Personen an. Also ich glaube, allein aufgrund dieser Situation – Deutschland zeigt es auch, das sagt das Robert Koch-Institut, dass die TBC-Fälle explodieren – muss man sagen: Es tut sich etwas in diesem Bereich. Da haben wir Verantwortung zu übernehmen; die Politik muss das machen.

In diesem Sinne stelle ich mich selbstverständlich hinter den Antrag der Kollegin Belakowitsch, es ist ein vernünftiger Antrag. (Beifall beim Team Stronach.)

14.48


Präsident Ing. Norbert Hofer: Die Frau Bundesministerin für Gesundheit hat sich zu einer Stellungnahme zu Wort gemeldet. – Bitte, Frau Bundesministerin.

 


14.48.21

Bundesministerin für Gesundheit Dr. Sabine Oberhauser, MAS: Herr Präsident! Werte Kolleginnen und Kollegen! Ich wollte mich eigentlich nicht zu Wort melden, möchte aber etwas klarstellen, was diese Tuberkulose-Sache betrifft.

Gefragt war in diesem Tuberkulosefall in drei verschiedenen Wiener Schulen die öffentliche Bekanntgabe der Schulen. Was gemacht wurde, ist das, was Sie gefordert


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