Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll96. Sitzung / Seite 226

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Wir werden nicht nur uns, die FrauensprecherInnen, einladen, sondern auch Kultur­ausschussmitglieder, aber selbstverständlich auch die Fachfrauen, die Expertinnen vom FC Gloria, die uns Ausschussmitglieder unterrichtet haben. Sie sind die Fach­frauen, die berichten, was hier eventuell zu tun ist, und hier werden wir uns informie­ren.

Es gibt ja einige von uns, die im Gleichbehandlungsausschuss, aber auch im Kultur­ausschuss Mitglied sind, und selbstverständlich werden wir das dann entsprechend aufgreifen. Ich schaue auch Frau Pfurtscheller an, die sich ebenfalls dementsprechend zu Wort gemeldet hat.

Wir werden auch hier der Sache auf den Grund gehen, denn es kann nicht angehen, dass gleich viele Männer und Frauen auf der Filmakademie studieren und die Frauen dann verschwinden. Das ist eine hochspezialisierte, teure Ausbildung. Es ist wirklich wert, dass man der Sache nachgeht, denn es gehört gefördert, was zu fördern ist, international bekannte Regisseurinnen, Filme, die wirklich mehr als Aufmerksamkeit erregen. Hier und überall sollten wir auch entsprechend fördern!

Das ist auch der Auftrag des Gender Mainstreamings. So ist es ja damals gedacht gewesen 1998, als es auch in den EU-Richtlinien festgelegt wurde, dass wir überall dort, wo es Ungerechtigkeiten zwischen den Geschlechtern gibt, diese aufdecken, etwas dagegen tun. Dafür treten wir ein, und zwar alle Frauen in unserem Ausschuss! – Danke. (Beifall bei SPÖ und ÖVP sowie der Abg. Aslan.)

20.48


Präsidentin Doris Bures: Frau Abgeordnete Schittenhelm gelangt als Nächste zu Wort. – Bitte.

 


20.48.43

Abgeordnete Dorothea Schittenhelm (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Frau Bundesministerin! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Meine Vorrednerin, Frau Abgeordnete Wurm, hat es schon gesagt: Es hat einen sehr interessanten Bericht gegeben, den Bericht zum Abbau von Benachteiligungen von Frauen. Es gibt dazu auch Zahlen, die nicht nur beeindruckend sind, sondern eigentlich auch genant.

Wir wissen, dass die Erwerbsbeteiligung von Frauen seit 1995 immerhin kontinuierlich angestiegen ist und dass von 4 Millionen erwerbstätigen Menschen in unserem Land nahezu 2 Millionen Frauen sind. Der geschlechterspezifische Unterschied liegt knapp über 10 Prozent, und trotzdem ist dieser Wert hauptsächlich auf die Zunahme der Teilzeitarbeit von Frauen – nämlich über 45 Prozent – in den letzten Jahren zurück­zuführen.

Es hat sich zwar der Einkommensunterschied ein wenig verändert, aber dennoch müssen wir sagen, dass im Jahr 2013 zwischen Frauen und Männern Gehaltsunter­schiede von bis zu 39 Prozent bestehen, wobei der Wert dort, wo Vollzeitbeschäftigung gegeben ist, bei 18 Prozent liegt.

Schauen wir uns das an: Wir sind in diesem Bereich, glaube ich, europaweit Schluss­licht. Es ist nicht erklärbar und verständlich, warum das so ist. Es gibt da ganz einfach bei gleicher Ausbildung, bei gleich langer Verweildauer in einem Betrieb, bei gleicher Weiter- und Fortbildung diese Unterschiede. Daher bin ich auch sehr froh darüber, dass wir die Herren von der Sozialpartnerschaft einladen, um einmal zu erfahren, woran es scheitert, woran es denn liegt, dass wir das nicht in den Griff bekommen.

Diese Mindesteinkommen und diese geringeren Einkommen ziehen sich ja bis zur Pension der Frauen durch. Und auch da waren die Zahlen beeindruckend, natürlich im negativen Sinne: Die Alterspensionen von Frauen sind um rund 48 Prozent geringer als jene der Männer, und auch die Invaliditäts- und Erwerbsunfähigkeitspensionen sind


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