Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll96. Sitzung / Seite 229

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Nur ein kleiner einstelliger Prozentsatz der heimischen Produktionsunternehmen wird von Frauen geleitet, wichtige Entscheidungsgremien haben keine festgeschriebenen paritätischen Besetzungen. Bei der sogenannten großen Filmförderung des Österreichischen Filminstitutes und des Filmfonds Wien – da geht es natürlich um viel Geld und auch um hohe Budgets – werden nur wenige Förderanträge von Frauen überhaupt genehmigt.

Das ist einfach ein Zeichen dafür, dass wir da nicht nur gesetzliche, sondern auch politische Maßnahmen brauchen, damit überdurchschnittlich erfolgreiche Frauen gegen­über durchschnittlich erfolgreichen Männern ihren Platz in der Filmbranche stärker behaupten können.

Wir haben diesbezüglich leider keine offiziellen Datenerhebungen, da im Kunstbericht vieles sehr intransparent dargestellt wird. (Ruf bei der FPÖ: Komisch!) Und gerade deswegen ist es wichtig, zu schauen: Wo geht das Geld hin? Inwiefern kommen diese Fördergelder den Frauen überhaupt zugute? Mittlerweile gibt es auch europäische Länder wie Schweden, Dänemark oder Norwegen, die uns als Vorbild dienen können und die auch zur Veränderung beitragen können.

Ich denke, gerade als FrauensprecherInnen, als GleichbehandlungssprecherInnen ist es unsere Aufgabe, zu schauen, dass Gender Budgeting auch in der Filmbranche effektiv umgesetzt wird. Es ist unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, dass diese Frauen auch zu ihrem Recht, zu Gerechtigkeit kommen.

Ich will natürlich auch meinen Kolleginnen Wurm und Schittenhelm für dieses gemein­same Engagement danken und hoffe, dass der Kulturausschuss mit FC Gloria seine Stärke zeigt und dass wir diesbezüglich zusammen etwas Gemeinsames schaffen können.

So, bevor ich das Rednerpult verlasse, möchte ich aus aktuellem Anlass kurz auf den Anschlag in Ankara Bezug nehmen, bei dem mehr als 128 Menschen ums Leben gekommen sind, darunter auch viele Freunde von mir. Meine Botschaft an Sie ist einfach: Bitte zeigen Sie Haltung gegen autoritäre Regime! Bitte zeigen Sie Haltung gegen Terror und Staatsterrorismus!

Und wundern Sie sich nicht, wenn hilflose Menschen vor unserer Grenze stehen. – Danke. (Beifall bei Grünen, SPÖ und ÖVP.)

21.00


Präsidentin Doris Bures: Als Nächste zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Schenk. – Bitte.

 


21.01.02

Abgeordnete Martina Schenk (STRONACH): Frau Präsidentin! Frau Ministerin! Hohes Haus! Sehr geehrte Damen und Herren! Meine VorrednerInnen haben schon viel zu den beiden Vorlagen aus dem Gleichbehandlungsausschuss gesagt. Vorsit­zende Gisela Wurm hat auch über den Gleichbehandlungsausschuss und über den Bericht betreffend Benachteiligungen von Frauen am Arbeitsmarkt, den wir dort abge­handelt haben, berichtet, und sie hat zum Schluss dann den Satz gesagt – ich darf dich zitieren, liebe Gisela! –, dass wir alle dafür eintreten, Ungerechtigkeiten gegenüber Frauen zu beseitigen. – Ich glaube, da sind wir uns einig, da können wir einen Konsens finden, nur: Der Zugang ist ein anderer, und auch die Definition.

Ich möchte in meinen Ausführungen auch auf die letzte Ausschusssitzung eingehen und zwei Punkte ansprechen, da ich finde, dass wir gerade auch in diesem Bereich viel hätten weiterbringen können, wenn wir uns hätten einigen können. Es ist vor allem auch an den unterschiedlichen Auffassungen der Abgeordneten der Regierungspar­teien gelegen, was ich sehr schade finde. Die ÖVP hat sich auch meiner Meinung,


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