Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll96. Sitzung / Seite 233

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das Thema Lohngleichheit ist jetzt auch einige Male gefallen –, unter anderem auch darüber zu reden, wie man diese Einkommensberichte noch verbessern könnte.

Das diskutiere ich gerade mit den Präsidenten der Sozialpartner. Da gibt es unter­schiedliche Auffassungen. Die einen meinen, die Unternehmen machen es zu 85 Pro­zent, das passe schon. Die anderen meinen – und der Meinung bin ich auch –, man könnte das eine oder andere noch nachbessern und nachschrauben, damit wir beim Thema Lohngleichheit ein bisschen mehr Durchblick haben, warum Frauen um so und so viel Prozent weniger verdienen.

Ich begrüße solche Gespräche sehr und möchte dazu einladen, dass auch die Herren Präsidenten zu den Einkommensberichten sehr intensiv befragt werden.

Zum anderen möchte ich festhalten, dass Österreich hervorragende Regisseurinnen, Drehbuchautorinnen, Cutterinnen, Kamerafrauen hat, dass es aber für sie durchaus schwieriger ist, obwohl sich die Kulturförderung für Männer und Frauen durch Gender Budgeting natürlich angenähert hat; zufriedenstellend ist sie aber noch nicht. Gerade in dieser Branche, in der oft prekäre Verhältnisse herrschen und die Selbständigkeit dieser Frauen mitunter von Aufträgen gefährdet ist, die sich Herren anders und durch Bekanntheit ganz anders erarbeitet haben, ist es, glaube ich, gut, dass es zu einem runden Tisch kommt, um diese Thematik eindringlich zu beleuchten. Wenn es nämlich im Ausland Preise gibt, zeigen wir gerne unsere Frauen und holen sie vor den Vorhang, aber wenn es im eigenen Land um Karrieren von Frauen geht, haben wir noch einigen Nachholbedarf.

In diesem Sinn ist es förderlich, beide Anträge inhaltlich gut zu diskutieren und gut zu argumentieren – so meine ich –, warum das eine nicht in Ordnung ist und das andere, die Filmförderung, noch eingehender betrachtet werden muss.

Zu dieser Art Diskussionen kann ich nur einladen. Der Gleichbehandlungsausschuss ist auch dazu da, Materien, die in anderen Ausschüssen abgelehnt oder nicht behandelt wurden, zu behandeln. Aber für alles sind wir halt auch nicht zuständig, da legistisch nicht möglich. Daher sind solche ExpertInnenrunden – das wollte ich ab­schließend sagen – sehr begrüßenswert, weil wir uns verbreitern können, Expertisen auch aus anderen Bereichen sammeln können und, wenn wir die Herren oder andere Experten und Expertinnen zu uns einladen, vielleicht Antworten erwarten dürfen, die wir von selbst nicht so bekommen. (Beifall bei SPÖ, ÖVP und Grünen.)

21.15


Präsidentin Doris Bures: Frau Abgeordnete Schimanek gelangt als Nächste zu Wort. – Bitte.

 


21.15.36

Abgeordnete Carmen Schimanek (FPÖ): Frau Präsidentin! Frau Ministerin! Hohes Haus! Werte Kollegen! Ich möchte eingangs ein Wort zu Frau Kollegin Kucharowits sagen. Selbstverständlich ist das Ihre Ansicht von Frauen- und Familienpolitik. Unsere ist naturgemäß ein wenig anders. Wir stehen für echte Wahlfreiheit für Frauen. Es geht auch darum, dass Frauen frei entscheiden können, wie lange sie bei ihren Kindern zu Hause bleiben können ohne finanziellen Druck, und nicht, dass sie sofort in die Erwerbstätigkeit gezwungen werden und ihre Kinder in Fremdbetreuung geben müs-sen. Wir stehen dafür, dass sich Frauen gerne auch Zeit nehmen können, um länger bei ihren Kindern zu Hause zu bleiben, und diese Zeit auch wertgeschätzt wird. Das ist für uns sehr, sehr wichtig. (Beifall bei der FPÖ sowie der Abg. Tamandl.)

Nun aber zum Antrag von Herrn Kollegen Pock – er ist nicht mehr da. Ich habe mich schon im Ausschuss dagegen ausgesprochen, weil ich nicht glaube, dass es sehr gut ist, eine Umverteilung von Alt und Jung zu machen. Ich glaube, dass es viel wichtiger


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