Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll96. Sitzung / Seite 245

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Ja, wir haben hohe Standards, aber es braucht natürlich auch Reformen, etwa eine Reform der Pflegesachleistungen, sie muss im Zuge des Finanzausgleichs dringend gelingen. Wir haben es ja heute schon gehört, jeder Tag ohne Reform ist ein verlorener Tag.

Kein Mensch kann verstehen, warum man etwa für einen bestimmen Heimplatz 19 verschiedene Buchungsströme zwischen Heim, zwischen Bund, zwischen Gemeinde, zwischen Land braucht. Dieses Geld könnte wahrlich effizienter und gescheiter eingesetzt werden.

Zu Ihren konkreten Anträgen, Herr Kollege Loacker, hat ja schon Kollege Spindel­berger deutliche Antworten gegeben. Pflege ist eben Sache der Länder.

Was ich aber ganz besonders hervorheben möchte, was unser aller Anliegen ist – und da sind wir und ja wirklich einig –, wir wollen doch alle Hospiz- und Palliativversorgung für alle Menschen in Österreich erreichbar und leistbar machen. Dazu haben wir eine Sechs-Parteien-Einigung, und diese Empfehlungen gehören jetzt zügig umgesetzt. Da braucht es wirklich mehr Tempo, geschätzte Kolleginnen und Kollegen.

Ja, wir wollen für alle Menschen in Österreich leistbare Hospiz- und Palliativversorgung ermöglichen. Dazu wäre die rasche Einsetzung eines kompetenten Hospizkoordinators sehr hilfreich und ein erster Schritt, um unserem Ziel näher zu kommen. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

21.52


Präsidentin Doris Bures: Frau Abgeordnete Mag. Schwentner gelangt als Nächste zu Wort. – Bitte.

 


21.52.54

Abgeordnete Mag. Judith Schwentner (Grüne): Frau Präsidentin! Herr Minister! Bezüglich der Pflege und der adäquaten Versorgung im Alter scheinen sich ja alle sehr einig zu sein. Auch ich denke, wir wollen ja wohl alle, dass Menschen im Alter gut betreut sind und auch wissen, dass für sie ein guter Platz zu Hause, ein guter Platz in einer Tagesklinik oder auch in einem SeniorInnenheim oder Pflegeheim zur Verfügung steht.

Was heute mehrmals das Thema war und was ich unbedingt unterstütze, ist die Frage, ob wir diese Pflege vom Neusiedlersee bis in den Westen an den Bodensee gewährleisten können. Ist das dort überall gleich? Ich habe mir letztens zum Beispiel in Bregenz Pflegeprojekte angesehen. Da gibt es sehr vorbildliche Dinge in Bezug auf die Vermittlung von 24-Stunden-BetreuerInnen, nämlich keinen so großen Wildwuchs wie in anderen Ländern, sondern eine wesentlich überschaubarere Situation und dadurch auch eine bessere Gewährleistung, dass Menschen gute BetreuerInnen nach Hause bekommen. Und es gibt einen ziemlich guten Ausbau des Case- and Care-Managements. Das klingt immer so abstrakt, das ist aber etwas relativ Einfaches: Dabei schaut man, was genau die jeweilige Person in der Situation braucht und ob sie auch den richtigen Platz oder die richtige Form der Betreuung oder Pflege zu dem Moment bekommt, zu dem es notwendig ist.

Was in Bregenz oder in Vorarlberg generell passiert, ist nicht in ganz Österreich gewährleistet, und das ist etwas, betreffend das eigentlich der Pflegefonds – über den demnächst beziehungsweise ja ohnehin laufend verhandelt wird – sorgen sollte, dass das zunehmend gleich wird. Ich weiß, das wird man nicht von einem Tag auf den anderen machen können. Ich kenne diese furchtbar unvergleichbare Situation in Bundesländern. Wir haben ja im Ausschuss einen Antrag diskutiert, über den wir nicht abstimmen, nämlich vom Team Stronach über den Personalschlüssel in Pflegeheimen.


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