Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll98. Sitzung / Seite 153

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lege Riemer es schon gesagt hat, den Geburtenrückgang bestätigt hat. Das beweist, dass die letzten zwei Regierungen eigentlich nicht sehr kinderfreundliche Politik betrie­ben haben, sonst hätten wir nicht einen solchen Geburtenrückgang zu verzeichnen. (Zwischenbemerkung von Bundesministerin Karmasin.) Dankenswerterweise wurde, Herr Kollege Strasser, die Kinderbeihilfe erhöht, aber wir hinken bei der Kaufkraft im­mer noch nach, weil die Inflationsabgeltung fehlt.

Frau Kollegin Lueger, wir haben durch die fehlende Inflationsabgeltung 30 Prozent Kauf­kraftverlust bei den Kinderbeihilfen.

Frau Kollegin Kitzmüller hat die 15a-Verträge und die Entbürokratisierung angespro­chen. Eigentlich steht das in direktem Widerspruch zu ständig neuen Auflagen und zum Wunsch nach mehr Eigenverantwortlichkeit. Ich denke, das ist tatsächlich auch die Forderung an die Familien.

Da hat es ja das klasse Lied „Völlig Vernetzt“ gegeben. Das, weil ich letztens an einer Kreuzung während einer Rotphase ein tolles Erlebnis gehabt habe: Da sitzt eine Fa­milie zu viert im Auto, die Kinder spielen alle auf ihren iPads, der Vater telefoniert mit der Freisprechanlage, und die sagen dann, sie waren miteinander unterwegs.

Ich denke, das könnte ein Anstoß sein, dass man einmal gewisse technikfreie Auszei­ten nehmen sollte, in denen wirklich miteinander gesprochen wird, in denen auch wie­der einmal ein Buch gelesen wird, weil das im Gegensatz zu diesem ganzen Segen der Technik steht, dass man sofort in jedes Thema hineingehen kann, alle Zahlen, alle Fak­ten – Mister Goggle macht‘s möglich – zur Verfügung hat. Aber eigentlich fehlt dann das Grundwissen, welches manchmal als Hausverstand bezeichnet wird, man hat zu wenig Bildung. Denken wir an das ganz normale Einmaleins.

Es fängt ja selbstverständlich im Vorkindergarten-Zeitalter an, dass manche Kinder spie­lend lernen. Wir haben unlängst hier die Debatte gehabt, wo die Kollegin gefordert hat, im Sprachunterricht sollte man die Kinder nicht trennen, damit sie spielend lernen. Ich glaube, das wäre ganz wichtig, das wollen wir auch unterstützen.

Da die Familie die billigste und wichtigste Zelle im Staat von der Geburt bis zur Pflege ist – das wird ja immer zu wenig erwähnt –, gilt es hier an dieser Stelle wirklich den Dank allen Eltern, besonders allen erziehenden Eltern, allen Alleinerziehenden, allen Großvä­tern und Großmüttern, aber ganz besonders, weil es hier um das Thema Kindergarten geht, allen KindergartenpädagogInnen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern draußen in den Kindergärten auszusprechen.

Herr Kollege Vorsitzender aus dem Familienausschuss, ich glaube, man sollte das nicht politisch kategorisieren. Es ist ja gut, wenn die Familienpartei – die ehemalige Fa­milienpartei – ÖVP so viel Verantwortung in Form von Bürgermeistern hat. Davon er­warte ich mir, Herr Kollege Strasser, gerade im Familienbereich in Zukunft wesentlich klarere Abstimmungsverhältnisse von der Familienpartei ÖVP, denn bei den letzten Ab­stimmungen hat die ÖVP als Familienpartei sehr geschwächelt! – Danke. (Beifall beim Team Stronach sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

18.02


Präsident Karlheinz Kopf: Als Nächste gelangt Frau Abgeordnete Lueger zu Wort. – Bitte.

 


18.02.48

Abgeordnete Angela Lueger (SPÖ): Herr Präsident! Frau Ministerin! Werte KollegIn­nen im Hohen Haus! Ich möchte noch einmal ganz kurz zur Artikel-15a-Vereinbarung zurückkommen, denn irgendwie war ich jetzt ganz weit weg. Es stellte sich für mich die Frage, ob jetzt unser Minister dafür verantwortlich sein soll, dass keine Kinder geboren


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