Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll100. Sitzung / Seite 138

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

habe auch ältere Damen und Herrschaften getroffen, die sowohl Geldspenden vorbei­gebracht haben als auch die alte Kleidung von ihren Enkelkindern. (Abg. Belakowitsch-Jenewein: Die sie dann verbrennen! – Die Rednerin macht eine Pause und blickt in Richtung der Abg. Belakowitsch-Jenewein. – Abg. Belakowitsch-Jenewein: Die Wahr­heit tut manchmal weh! – Abg. Darmann: Steht schon im Protokoll!)

Hetze ist immer viel einfacher. (Abg. Belakowitsch-Jenewein: Wieso „Hetze“? – Abg. Darmann: Die Wahrheit tut weh! Was für eine Hetze?) Menschen gegeneinander aufzu­bringen, ist immer viel einfacher. Konkrete Arbeit vor Ort zu machen, frierende Kinder zu versorgen, ist viel schwieriger, sehr geehrte Frau Sozialsprecherin Ihrer Fraktion. (Bei­fall bei den Grünen. – Neuerlicher Zwischenruf der Abg. Belakowitsch-Jenewein.)

Wenn Menschen Sorgen haben, kann man ihnen diese Sorgen nehmen, indem man sie mit ihren neuen Nachbarn bekannt macht, indem man sie miteinander vertraut macht. Ich kenne sehr viele auch ältere Österreicher und Österreicherinnen, die jetzt zum Bei­spiel syrischen Flüchtlingsfamilien helfen, den Kindern, den Frauen und Männern beim Deutsch lernen helfen, und diese Menschen gibt es zu Zigtausenden in unserem Land.

Angst ist meistens ein schlechter Ratgeber. Wir Politiker und Politikerinnen sollten nach Hoffnung, Zusammenarbeit und guter Nachbarschaft streben und uns nicht die Angstmacher und Angstmacherinnen, auch in diesen Reihen (in Richtung FPÖ), zum Vorbild nehmen, denn Menschlichkeit und Nähe und Liebe sind stärker als Hass und Angst.

In diesem Sinne: Gemeinsam können wir es schaffen, wenn wir es wollen! Und ein herzliches Dankeschön an all jene, die meist unbezahlt Flüchtlingen helfen, sie will­kommen heißen und versuchen, dort einzuspringen, wo der Staat teilweise leider bis heute versagt. – Danke schön. (Beifall bei den Grünen.)

15.29


Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Schabhüttl. – Bitte.

 


15.29.44

Abgeordneter Jürgen Schabhüttl (SPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Frau Bun­desminister! Hohes Haus! Werte Zuseher auf der Galerie und an den Fernsehschir­men! Ich möchte ganz am Anfang meiner ersten Rede hier im Hohen Haus diese Gele­genheit nutzen und am heutigen burgenländischen Landesfeiertag alle Burgenländerin­nen und Burgenländer und natürlich speziell alle aus meiner Heimatgemeinde Inzenhof recht herzlich von hier aus grüßen.

Der Flüchtlingsstrom aus dem Nahen Osten und aus Teilen von Afrika beschäftigt uns schon seit Monaten sehr intensiv. Seien wir doch ehrlich: Keiner kann sagen, wie lange diese Situation noch anhält, keiner weiß, wie viele Flüchtende noch nach Europa kom­men! Es kann nur eine Lösung dieses Problems geben, und das kann nur eine euro­päische Lösung sein.

Eines hat diese schwierige Situation in den letzten Wochen und Monaten aber auch gezeigt: Wir können uns auf verschiedenste Gruppen in unserem Land verlassen. Ich denke da an meine Kollegen von der Polizei, die in einem sehr schwierigen Umfeld sehr professionell und mit sehr großem Einsatz agiert haben und im Dienst bis an die Leistungsgrenze gegangen sind. Auch das Bundesheer, die Rettungsorganisationen und die vielen freiwilligen Helfer leisten Großartiges. Ihnen gebührt all unser Dank. (Bei­fall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

In vielen Gesprächen und Diskussionen in den letzten Wochen ist eines aufgefallen: Große Teile der Bevölkerung sind verunsichert; einige davon haben richtig Angst. Die­se Verunsicherung, diese Ängste müssen sehr, sehr ernst genommen werden. Das heißt aber nicht, dass wir jetzt alle Grundsätze einfach so über Bord werfen. Mein Fazit


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite