Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll100. Sitzung / Seite 204

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Da schaut man sich also ganz viele Dinge bewusst nicht an, weil man da etwas tun müsste; und dann, wenn Sie sich das genau anschauen würden, könnten Sie auch mehr Antworten geben und müssten das Nicht-Wissen nicht in diesem großen Konvolut ver­stecken. – Danke schön. (Beifall bei den NEOS.)

19.12


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu einer Stellungnahme hat sich Frau Bundesministerin Dr. Oberhauser zu Wort gemeldet. – Bitte, Frau Bundesministerin.

 


19.12.37

Bundesministerin für Gesundheit Dr. Sabine Oberhauser, MAS: Herr Präsident! Werte Kolleginnen! Werte Kollegen! Herr Abgeordneter Loacker, ich bin in meinem, wie Sie gesagt haben, vom-Tisch-Wischen, in Form der Vermengung von Kur und Rehab, Ihrer Anfrage gefolgt, weil auch Ihre Anfrage das vermischt. Sie fragen mich nämlich Dinge, die ich Ihnen eigentlich nicht beantworten kann, weil, wie Sie wissen, die Zu­ständigkeiten unterschiedlich sind. Das heißt, das eine ressortiert zum Sozialminister, das andere zur Gesundheitsministerin. Das heißt, beim Vermengen von diesen beiden Dingen, die ich – um es gleich vorwegzunehmen – beide für äußerst sinnvoll halte, bin ich Ihnen wirklich gefolgt.

Man kann über viele Dinge reden, und ich glaube, dass wir uns einig sind, dass in der Medizin Stillstand Rückschritt bedeutet. Das heißt, dass man sich in diesen Dingen wirklich weiterentwickeln muss, dass man weiterdenken muss und auch neue Wege gehen muss.

Jetzt wissen wir, dass die Frage der Kur eine Frage ist, die sich über eine lange Zeit – fast schon in vielen Jahrhunderten, sage ich jetzt einmal – entwickelt hat. Wir wissen von den Adeligen, dass die ihre Zeit in Kurorten verbracht haben, und es hat dann et­was gedauert, bis es als große Errungenschaft der ArbeitnehmerInnenvertretung er­reicht war, dass auch normale Arbeiterinnen und Arbeiter auf Kur fahren konnten.

Das, was Sie im letzten Satz gesagt haben, nämlich dass man hinterfragen muss, wa­rum so viele öffentlich Bedienstete auf Kur fahren und nicht die anderen, die in belas­tenderen Berufen sind, schlägt wieder in die Kerbe der Neiddebatte, die Ihnen auch Foglar vorwirft. Wir haben nämlich zum Beispiel in der Müllabfuhr sehr viele öffentlich Bedienstete, die durchaus körperlich sehr hohen Belastungen ausgesetzt sind. Wir haben sehr viele öffentlich Bedienstete in den Gesundheits- und Krankenpflegeberufen der unterschiedlichsten Art und Weise, die auch belastet sind und die nicht, wie Sie es für den öffentlichen Dienst implizieren, mit den Ärmelschonern hinter dem Schreibtisch sitzen und nichts arbeiten, sondern das sind durchaus Menschen, die auch schwer kör­perlich arbeiten.

Wir wissen auch, dass der Arbeitsdruck, ganz egal wo – auch bei denen, die, wie Sie implizieren, hinter dem Schreibtisch sitzen – immer mehr wird. Es ist bekannt, dass die Digitalisierung fortschreitet, dass uns die Frage von Burn-out und von all diesen Dingen immer mehr einholt – Sie wissen es, wir wissen es –, weil das Büro nicht mehr dann endet – auch für keinen öffentlich Bediensteten –, wenn man die Bürotür schließt, son­dern erst dann endet, wenn man das Handy abschaltet; und viele wissen, dass man das Handy nicht mehr abschalten kann.

Die Antwort auf die Frage, was man investieren muss, um Menschen gesund zu hal­ten, wird sein, dass man bei Kuren und bei der Rehab nachjustieren muss. Sie wissen, dass sich Pinggera und Felix von der Pensionsversicherungsanstalt sich dieses The­mas bereits angenommen haben, nämlich der Frage der Nachhaltigkeit von Kuren.

Jetzt kennen wir alle die Beispiele, dass jemand auf Kur fährt und sich nicht an die Spielregeln hält, die man dort einhalten muss. Das heißt, dass der beispielsweise seine


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