Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll102. Sitzung / Seite 52

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Wir von der Freiheitlichen Partei fordern das schon lange. Geheimverhandlungen ge­hören abgestellt. Es gehört maximale Transparenz her. Und man möge uns erklären, Herr Präsident Schultes, wieso dieses Freihandelsabkommen für unsere Produkte, für die hohe Qualität der landwirtschaftlichen Produkte ein Vorteil sein soll. Ich sehe diese Vorteile nicht, ich sehe nur, dass wir zukünftig noch viel mehr von billigen landwirt­schaftlichen Industrieprodukten aus Amerika überschwemmt werden. (Beifall bei der FPÖ.)

11.27


Präsident Karlheinz Kopf: Nächste Wortmeldung: Herr Abgeordneter Schabhüttl. – Bitte.

 


11.27.56

Abgeordneter Jürgen Schabhüttl (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundes­minister! Hohes Haus! Geschätzte Zuhörer hier und zu Hause vor den Fernsehbild­schirmen! Auch in der Landwirtschaft gab es in den letzten Jahren große Verände­rungen. Viele Bauern, die Land- und Viehwirtschaft im herkömmlichen Sinn betrieben haben, haben Probleme damit, dass es einen niedrigen Milchpreis, dass es niedrige Preise bei Fleisch, Mais und anderen Produkten gibt. Meiner Meinung nach haben Bauern und Unternehmer in der Lebensmittelproduktion nur dann langfristig eine Chan­ce, wenn sie zukünftig nicht auf Massen- und Mengenproduktion, sondern auf Qualität, Regionalität und Innovation setzen.

Ich selbst komme aus dem Südburgenland, einer Region mit sehr fleißigen Leuten und einer lebenswerten Umgebung. Aber die Gegend ist nicht gerade für viele Arbeitsplätze und sehr viel Wirtschaft bekannt. Und untrennbar mit dem Südburgenland verbunden ist unser Wein, der sogenannte Uhudler (Ruf bei der ÖVP: Kein Wein!), ein Direkt­träger, den es schon seit zirka 1870 bei uns gibt. Und die neue burgenländische Agrar­landesrätin Verena Dunst hat sich die Aufgabe gestellt, dieses südburgenländische Kul­turgut auch auf langfristig planbare und sichere rechtliche Beine zu stellen.

Dabei wurde ein neuer Weg beschritten. Die politischen Vertreter, betroffene Winzer und auch Experten wurden an einen Tisch geladen. In zwei sehr konstruktiven Sitzun­gen, bei denen ich selbst anwesend war, wurde in großer Übereinstimmung die in Zu­kunft einzuschlagende Richtung festgelegt. Die regionalen Winzer haben größtenteils über Parteigrenzen hinweg eine Klassifizierung der Uhudler-Rebsorten angestrebt.

Der Uhudler als Obstwein wurde hier als mögliche Alternative diskutiert.

Es soll aber auf jeden Fall in Zukunft Rechtssicherheit geschaffen werden, einerseits für die Jahre über 2030 hinaus, andererseits deswegen, damit die Winzer keine Ro­dungen von Weingärten vornehmen müssen.

Aufgrund dieser Rechtssicherheit sollen neue Investitionen möglich sein und die Re­gion nicht nur in der Weinwirtschaft, sondern auch touristisch unter dem Namen Uhud­ler-Land neu erschlossen werden.

Wir sehen darin eine große Chance für zukünftige Arbeitsplätze und für die Wertschöp­fung im Südburgenland. Ein diesbezügliches formelles Schreiben der Agrarlandesrätin aus dem Burgenland ist an Sie, Herr Bundesminister, am 14. Oktober 2015 ergangen.

Ich ersuche Sie und fordere Sie, Herr Bundesminister, hier nochmals persönlich auf, die Anliegen der Winzer im Südburgenland und den Weg des Uhudlers mit einem ge­schützten Namen für unsere Region auf nationaler und natürlich auch auf europäischer Ebene zu unterstützen. (Beifall bei der SPÖ.)

11.31


Präsident Karlheinz Kopf: Nächste Wortmeldung: Herr Abgeordneter Doppler. – Bitte.

 


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