Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll102. Sitzung / Seite 59

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

schönreden, sie haben nichts von heißer Luft. Sie brauchen frischen Wind und viele Ta­ten und keine Worthülsen! – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

11.53


Präsident Karlheinz Kopf: Nächste Wortmeldung: Herr Abgeordneter Ing. Hofinger. – Bitte.

 


11.53.39

Abgeordneter Ing. Manfred Hofinger (ÖVP): Geschätzter Herr Präsident! Herr Bun­desminister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Bäuerinnen und Bauern! Ich darf Sie alle recht herzlich begrüßen und natürlich auch zum Grünen Bericht kurz Stellung nehmen.

Das Einkommen ist in den vergangenen Jahren leider zurückgegangen. Wir sind bei ei­nem durchschnittlichen Einkommen je Arbeitskraft bei 18 941 € angekommen, und das ist geringer als bei den Arbeitern. Hauptausschlaggebend für diese Situation ist na­türlich die ganze Marktsituation, vor allem im Schweinebereich im letzten Jahr und heu­er natürlich auch im Milchbereich.

Die Marktsituation ist ausschlaggebend für die Schleuderpreise; Herr Präsident Auer hat schon die Sache mit dem Kühlschrank angesprochen. Schleuderpreise von 52 Cent pro Liter Milch in den Geschäften, das kann einfach nicht gutgehen.

Der dritte Punkt, wieso sich dieses Einkommen so schlecht entwickelt hat, sind natür­lich die ganzen Klima- und Umwelteinflüsse.

Umso mehr möchte ich mich recht herzlich bedanken bei allen Bäuerinnen und Bauern für ihren geleisteten Einsatz – sieben Tage in der Woche ohne Urlaub! –, sowohl bei den BiobäuerInnen als auch bei den konventionellen. Ich finde, der Bioanteil in Öster­reich ist hoch, ausbaufähig, und es ist natürlich auch sehr gut, dass er sich so positiv entwickelt, weil er natürlich auch für den konventionellen Bereich noch marktentlastend wirkt.

Die Bauern brauchen aber auch in Zukunft Planungssicherheit und ein geregeltes Ein­kommen. – Wie können wir das erreichen?

Es gibt meiner Meinung nach fünf Punkte, die wir unbedingt beachten müssen. Erstens muss unbedingt der Inlandsabsatz durch unterschiedliche Maßnahmen erhöht werden. Es wäre eine Möglichkeit, auch die Lebensmittel in das Bundesvergabegesetz mitauf­zunehmen. Ich möchte auch Herrn Abgeordneten Schellhorn in seinen Bemühungen bestärken, die Verbindung zwischen Gastronomie und Landwirtschaft zu erhöhen.

Ganz wichtig – wie wir in den Ausführungen eines Kollegen vorhin schon gehört ha­ben – sind natürlich die Ausgleichszahlungen, und daher muss man Herrn Bundesmi­nister Rupprechter herzlich dafür danken, dass er durch die Vorauszahlungen, Vor­schusszahlungen eine Entlastung für die BäuerInnen erreicht. (Abg. Steinbichler: Das sind keine Vorschusszahlungen, sondern versprochene Ausgleichszahlungen!) Das ist natürlich für die Bäuerinnen und Bauern etwas ganz Wichtiges. (Abg. Steinbichler: Ein Wahnsinn! Du belügst die Bevölkerung!)

Die übertriebenen Produktionsstandards, die wir immer mehr auferlegt bekommen, müs­sen wir, glaube ich, unbedingt in den Griff bekommen. Daher halte ich das von Herrn Präsidenten Schultes in Graz vereinbarte Kollegiumstreffen für einen ganz wichtigen Ansatz. Wir müssen darauf achten, dass wir die bäuerliche Bevölkerung durch erhöhte Stallbaukosten nicht noch mehr unter Druck bringen.

Die Erschließung neuer Märkte – von Herrn Bundesminister Rupprechter angesprochen – sorgt natürlich für die Entlastung von Spitzen.

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite