Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll102. Sitzung / Seite 60

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Und jetzt komme ich noch zum Klima. Das Versicherungssystem ist natürlich für die Volatilität, die in der Landwirtschaft besonders stark ausgeprägt ist, eine Entlastung. Ich glaube, das ist ein ganz wichtiger Punkt, den wir ausbauen müssen, das gehört unbedingt dazu. Ich möchte mich auch bei den Ländern bedanken, die sich dafür be­sonders einsetzen.

Irgendwie finde ich es auch interessant, dass Herr Abgeordneter Jannach zum Beispiel den Antrag, den er bezüglich der Umrüstung auf Rapsöltraktoren eingebracht hat, in seiner Rede gar nicht behandelt hat. Die Idee an sich finde ich ja sehr gut, aber das ist – wie auch der Herr Bundesminister schon ausgeführt hat – im Programm für die ländliche Entwicklung schon mit 40 Prozent Förderung berücksichtigt worden.

In diesem Sinne möchte ich mich noch einmal bei allen Bäuerinnen und Bauern für die Daten bedanken, ich möchte mich noch einmal bei allen Beamten für den Grünen Be­richt, für die Erarbeitung dieses Berichts bedanken und wünsche uns in der Landwirt­schaft Planungssicherheit für die Zukunft. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

11.57


Präsident Karlheinz Kopf: Nun ist Herr Abgeordneter Schopf zu Wort gemeldet. – Bitte.

 


11.57.51

Abgeordneter Walter Schopf (SPÖ): Herr Präsident! Herr Minister! Liebe Kollegin­nen! Liebe Kollegen! Ich möchte auf den Bereich Einkommen zu sprechen kommen, weil natürlich das Einkommen für die Bäuerinnen und Bauern eine ganz zentrale Frage ist. Das Einkommen steht in der Diskussion, wenn man vor Ort ist, wenn man mit den Betroffenen spricht, natürlich immer wieder an erster Stelle, und das Einkommen ist auch im Zusammenhang mit dem Bauernsterben ein ganz zentraler Punkt.

Zurzeit sperren in Österreich tagtäglich drei Betriebe zu, und das ist nicht nur für die betroffene Bevölkerung, sondern, ich denke, für die gesamte Republik und vor allem für den ländlichen Raum ein ganz, ganz großes Problem. Daher ist es unsere Aufgabe, dass wir uns speziell mit der Frage des Einkommens beschäftigen.

Herr Bundesminister Rupprechter schreibt im Vorwort zum Grünen Bericht: „(…) waren die Einkommen in der Landwirtschaft auch 2014 rückläufig.“

Gemeint ist damit der Durchschnittsbauer, der, wie schon gesagt worden ist, mit einem durchschnittlichen Einkommen von zurzeit 18 941 € um 5 Prozent weniger Verdienst hat als im Vorjahr und zweitens, und das ist auch nicht uninteressant, auch weniger verdient als quasi der durchschnittliche Arbeitnehmer und die durchschnittliche Arbeit­nehmerin.

Ich denke, liebe Kolleginnen und Kollegen, das ist eine Vereinfachung, die den Blick auf die großen Einkommensunterschiede in der Landwirtschaft verstellt. Sehen wir uns deshalb als Beispiel drei Einkommensdaten und Einkommensgruppen im Detail an.

Wir haben am unteren Ende der Einkommensverteilung die Gruppe der Nebenerwerbs­bauern mit einem durchschnittlichen Einkommen pro Kopf von gut 4 000 € pro Jahr. 4 752 € pro Jahr! Das entspricht in etwa einem Einkommen im Bereich der Geringfü­gigkeitsgrenze.

Wir haben die Gruppe der Haupterwerbsbauern mit einem durchschnittlichen Einkom­men pro Kopf von 29 530 €. Das entspricht ziemlich genau dem durchschnittlichen Einkommen aller unselbständig Erwerbstätigen und liegt um einige tausend Euro über dem durchschnittlichen Jahreseinkommen der Arbeiterinnen und Arbeiter, vor allem deutlich über dem Einkommen der Arbeiterinnen und Arbeiter in der Land- und Forst­wirtschaft. Also der selbständige Bauer verdient trotzdem noch um einiges mehr als jene, die beim Bauern quasi als Arbeitnehmer und Arbeitnehmerin beschäftigt sind.

 


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