Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll102. Sitzung / Seite 61

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Wir sehen, es gibt viele Unterschiede. Es gibt zum Beispiel die großen Marktfrucht-Betriebe, wo das Einkommen pro Kopf über 50 000 beträgt. Wenn man sich jene Grup­pe, die viel verdient, und jene Gruppe, die wenig verdient, eben im Bereich des Neben­erwerbs, ansieht, so denke ich, es gibt hier viel zu tun. Und wenn man die letzten Jahre betrachtet, ist erkennbar, dass diese Schere leider auch immer größer wird. Daher war es wichtig und richtig, dass zum Beispiel im Bereich der Förderungen bei den Ba­sisprämien für Betriebsinhaber eine Deckelung von 150 000 € eingeführt worden ist. Das war ein erster und ein wichtiger Schritt zur Verteilungsgerechtigkeit, und ich den­ke, es müssen noch weitere Schritte erfolgen, dass die Schere zusammengeht und dass jene, die wenig verdienen, in Zukunft mehr verdienen. Jene, die viel verdienen, müssten, glaube ich, in Zukunft stärker zur Kasse gebeten werden. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

12.00


Präsident Karlheinz Kopf: Nächste Wortmeldung: Herr Abgeordneter Eßl. – Bitte.

 


12.00.01

Abgeordneter Franz Leonhard Eßl (ÖVP): Meine geschätzten Damen und Herren! Wir diskutieren jetzt diesen Grünen Bericht. Das ist ein umfangreiches Nachschlage­werk, das die Situation und die Entwicklung der heimischen Landwirtschaft entspre­chend beschreibt. Nachdem ich die Diskussion jetzt verfolgt habe, wäre es natürlich reizvoll, auf alle Wortmeldungen einzugehen. Ich beschränke mich aber darauf anzu­merken, dass ich mich wundere, dass der Kollege aus dem Team Stronach bei jeder Sitzung immer wieder kräftig Werbung für die ausländischen Produkte macht.

Aber was fällt jetzt tatsächlich im Grünen Bericht auf? – Tatsache ist, dass die Ein­kommen der Bauern 2014 gesunken sind, allerdings wenn man den Zeitraum über vier Jahre betrachtet, sind sie leicht gestiegen. Trotzdem, die Preise für die landwirtschaftli­chen Produkte sind nicht zufriedenstellend, sie sind nicht in dieser Höhe, dass die Bauern wirklich ordentliche Einkommen schöpfen könnten. Natürlich sind Angebot und Nachfrage der wesentliche Punkt, der den Preis bestimmt, und darum haben wir auch Aktionen zu setzen. Die Bauern produzieren hochwertige Lebensmittel, die Bauern kön­nen das, und ich möchte mich dafür auch recht herzlich bedanken.

Wir brauchen aber auch starke Verarbeitungsbetriebe, die diese Produkte dann ent­sprechend veredeln und am Markt platzieren können, wir brauchen Verarbeitungsbe­triebe, die sich am Markt behaupten können. Dabei ist natürlich der heimische Konsu­ment der wichtigste Partner, er sichert, wenn er heimische Produkte kauft, nicht nur die Bauern, sondern er sichert auch seinen eigenen Arbeitsplatz und seinen Lebensraum mit entsprechender Lebensqualität.

Jakob Auer hat es schon angesprochen: Es ist wichtig, wenn eine Handelskette prak­tisch ein Manifest präsentiert. Das Beste aber wäre, wenn diese Handelsketten tat­sächlich zu den heimischen Produkten stehen würden, indem sie auch bessere Preise als für ausländische Produkte zahlen würden. (Beifall bei der ÖVP.)

Das Gleiche gilt natürlich auch für die Gastronomie. Da darf ich den Kollegen Schell­horn mit einbinden, der gesagt hat, es müsste da etwas geschehen. Auch die Gastro­nomie ist gefordert, heimische Produkte zu kaufen und entsprechende Preise dafür zu bezahlen. Ich bedanke mich, dass mein Vorredner Hofinger angesprochen hat, dass man das Bundesvergabegesetz so abändern sollte, dass das Bestbieter-Prinzip in Zu­kunft auch für Lebensmittel gelten soll.

Was fällt noch auf beim Grünen Bericht? – Bergbauern sind im Vergleichsjahr 2014 besser gestellt, haben ein Plus. Allerdings wenn man da wieder den Vierjahreszeitraum betrachtet, dann ist das Einkommen bei den Bergbauern weniger gestiegen als bei den Nicht-Bergbauern. Aus diesem Grund, vor allem auch wenn man die absoluten Zahlen betrachtet, gehören die Bergbauern auch in der Zukunft kräftig unterstützt.

 


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