Präsidentin Doris Bures: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Spindelberger. – Bitte.
15.23
Abgeordneter Erwin Spindelberger (SPÖ): Also ich hätte nie geglaubt, Kollegin Belakowitsch-Jenewein, dass ich Ihnen einmal recht geben muss, aber ich denke mir, diese Föderalismusdebatte – ich habe es das letzte Mal schon angeschnitten – sollte man wirklich einmal ernsthaft angehen.
Da wir jetzt beim Budget sind, möchte ich schon auch meiner Freude Ausdruck verleihen, dass es gelungen ist, das Gesundheitsbudget für 2016 um 86 Millionen € zu erhöhen. Und das freut mich deswegen so, weil das wiederum eine Verbesserung für die Bevölkerung mit sich bringt. Wenn sich die Bundesregierung vorgenommen hat, mit diesem Budget Reformen einzuleiten, dann begrüße ich das ebenfalls, denn reformieren heißt für mich verbessern. Wenn ich an die Diskussion vom Vormittag denke, dann meine ich, wir sollten wirklich aufhören, alles schlechtzureden und madig zu machen. Reden wir wirklich einmal über die positiven Dinge in unserem Land!
Es ist ja wirklich nichts Schlechtes, wenn wir es bereits zum dritten Mal schaffen, ein Nulldefizit zu erreichen. Und ich bin froh, dass es nicht so wie in anderen Ländern dadurch gelingt, dass wir Leistungen kürzen, sondern wir können stolz darauf sein, dass es im Rahmen des Gesundheitsbudgets, das ja nicht so üppig ist, Frau Ministerin, trotzdem gelingt, die Leistungen, wie schon gesagt, auszubauen.
Das beginnt jetzt mit der Gratiszahnspange für die Jugendlichen, die im Budget mit 80 Millionen € dotiert ist, geht über den Ausbau des Kinderimpfprogramms bis hin zur geplanten Gesundheitsreform, die unter anderem auch im ländlichen Raum eine bessere Versorgung medizinischer und medikamentöser Art für alle von uns mit sich bringen wird. Das heißt, mit der geplanten Neuausrichtung der Primärversorgung wird einerseits die Rolle der Hausärztinnen und Hausärzte gestärkt und andererseits wird auch die Versorgung der Menschen wesentlich besser werden. Wir wollen der gesamten Bevölkerung unabhängig vom Wohnort auch ein Netzwerk anbieten, welches eine allumfassende Hilfestellung bei gesundheitlichen Anliegen gewährleisten soll, von der ärztlichen Betreuung über die therapeutischen Angebote bis hin zu einer optimalen medikamentösen Versorgung. Das heißt, wir wollen und wir werden die bestehenden Strukturen rund um die Hausärztinnen und Hausärzte vor allen Dingen, und das ist mir besonders wichtig, patientengerechter gestalten.
Ein wesentlicher Bestandteil dieser Reform wird auch die Einführung der Elektronischen Gesundheitsakte ELGA sein, die es in Zukunft ermöglichen wird, die Behandlungssicherheit zu verbessern und damit auch die Patientensicherheit zu erhöhen. Als Steirer bin ich natürlich stolz, dass mein Bundesland dabei eine Vorreiterrolle einnimmt, weil ELGA in allen steirischen Krankenanstalten bereits am 9. Dezember des heurigen Jahres in Betrieb genommen wird.
Ein weiterer Schwerpunkt in der Gesundheitspolitik ist die Kindergesundheit, die einen neuen Stellenwert bekommt – das zeigt sich darin, dass sich Bundesministerin Oberhauser neben der Einführung der Gratiszahnspange auch vorgenommen hat, die Kinder-Reha-Plätze in Österreich auszubauen genauso wie das Kinderimpfprogramm und die Gesunde Schule voranzutreiben.
Aber für die Umsetzung all dieser ehrgeizigen Ziele brauchen wir eines: die volle Unterstützung aller, die Verantwortung im Gesundheitsbereich tragen und die ich hiermit auch ganz konkret einfordere. Ich denke mir, bei den geplanten Reformen sollten in Zukunft die Patientinnen und Patienten in den Mittelpunkt gerückt werden. (Beifall bei der SPÖ.)
15.27
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