Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll104. Sitzung / Seite 314

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destheater-Holding verabschiedet, ich habe interimistisch Günter Rhomberg bestellt, und wir haben die Funktion des Bundestheaterholding-Chefs oder der -Chefin ausge­schrieben. Am Sonntag haben mit den Kandidaten, die ausgewählt wurden, Hearings stattgefunden. In den nächsten Tagen werden von mir mit diesen Kandidaten die Ge­spräche geführt, und dann wird zeitnah eine Neubesetzung vorgenommen.

Bevor ich mit Ihnen noch einen Blick in die Zukunft werfe: Ich könnte zum Budget noch viel Aufklärendes zu Punkten sagen, bei denen offenbar Missverständnisse entstanden sind, hoffe jedoch, dass ich das jetzt und auch im Budgetausschuss bereits ausrei­chend getan habe.

Nun zum Blick in die Zukunft: Was steht im kommenden Jahr an? – Wir haben gestern beim Kulturministerrat in Brüssel auch über das Thema Raubgut und den Umgang da­mit gesprochen. Dazu wurde 1970 eine UNESCO-Konvention unterschrieben, die dann jedoch sehr lange nicht ratifiziert, nicht umgesetzt worden ist. Mittlerweile haben wir im Ministerrat ein entsprechendes Kulturgüterrückgabegesetz beschlossen, wo es darum geht, Handel mit Raubkunst – der ja auch eine der Finanzierungsquellen des IS ist zu unterbinden. Ich habe jetzt erfahren, dass der Kulturausschuss leider erst im Jänner zu­sammentritt, sonst hätten wir das früher beschließen und umsetzen können.

Zudem sind wir gerade in der Finalisierung eines Bundesmuseen-Gesetzes, in dem auch die Konstruktion für ein Haus der Geschichte – quasi als eigenständige Abteilung in der Nationalbibliothek – gesetzlich verankert werden soll. In Bezug auf den Komplex Hel­denplatz hat die Steuerungsgruppe der Experten und Expertinnen ja bereits erste Kos­tenschätzungen gemacht, die auch medial diskutiert werden. Der nächste Schritt ist es, ein entsprechendes Finanzierungskonzept, natürlich auch gemeinsam mit dem Herrn Fi­nanzminister, zu erarbeiten, um dann in die Umsetzung zu gehen.

Darüber hinaus stehen einige Ausschreibungen an: Die Geschäftsführung im Museum für angewandte Kunst, im Belvedere und in der Nationalbibliothek wird jeweils im nächs­ten Jahr ausgeschrieben, zudem auch die künstlerische Direktion in der Staatsoper, da Musiktheater einen entsprechenden Vorlauf braucht. Wir haben also auch im kommen­den Jahr genug Themen, die wir intensiv miteinander diskutieren können.

Nochmals, Herr Finanzminister, vielen herzlichen Dank! – Danke schön. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

13.04


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt nun Frau Abgeordnete Dr. Nachbaur. – Bitte.

 


13.04.25

Abgeordnete Dr. Kathrin Nachbaur (ÖVP): Herr Präsident! Sehr geehrte Regierungs­vertreter! Geschätzte Kollegen im Hohen Haus! Sehr geehrte Steuerzahler! Erfreulicher­weise gibt es Bürger und Firmen, die Geld für einen guten Zweck geben, ob das im Bereich des Sports ist, der Wissenschaft, der Kunst oder ob das für einen anderen wohl­tätigen Zweck ist.

Wenn man sich die Privatspenden in den verschiedenen Ländern anschaut, dann sieht man Folgendes: In Österreich spenden rund 65 Prozent der Leute 90 € im Jahr, in Deutschland sind es schon 70 Prozent, die 150 € spenden, in der Schweiz sind es 75 Prozent, die 460 € geben, und in den USA wird überhaupt am meisten gespendet, da sind es nämlich an die 700 € pro Person pro Jahr. Bei Stiftungen ist der Unterschied noch viel krasser. In Deutschland werden 183 € pro Einwohner gespendet, in der Schweiz 109 € und in Österreich ganze 3 €.

Österreich ist also offensichtlich kein Land, in dem es von privaten Wohltätern nur so wimmelt. (Abg. Rädler: … NEOS!) Warum ist das so? Warum spenden Amerikaner,


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