Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll104. Sitzung / Seite 457

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Zum Wissenschaftsbudget: Ein Punkt, den wir kritisieren, und zwar seit Langem, ist die Studienplatzbeschränkung. Mit etlichen Mitteln und mit etlichen Millionen … (Abg. Lo­patka: Das war aber eigentlich eine Beleidigung! Wissen Sie, was „morituri te salutant“ heißt?) – Machen wir nachher einen Lateinkurs! Jetzt kümmern wir uns um das Bud­get. (Abg. Lopatka: Wissen Sie, was Sie gesagt haben?)

Etliche Millionen, Herr Klubobmann, verwenden wir, um Studenten von den Universitä­ten fernzuhalten! Jetzt sage ich einmal: Gut, ich predige nicht für eine Drop-out-Quote, aber der Kanzler fällt unter das Thema Drop-out-Quote, die grüne Wissenschaftsspre­cherin fällt unter Drop-out-Quote, also so schlecht kann es ja auch nicht sein. Aber wä­re es nicht vielleicht doch besser, Zusatzqualifikationen zu verlangen, beispielsweise so, wie es im Sport der Fall ist?

Im Sport ist ganz klar: Wenn ich Sport studieren möchte, muss ich gewisse Anforde­rungen erfüllen – objektiv; das hängt nicht vom Klima, vom Jahreszeitenwechsel oder sonst etwas ab, das ist immer gleich. Das könnte man doch beispielsweise auch bei den Publizisten, bei den Politikwissenschaftern und so weiter einführen – eben dort, wo wir zu viele haben. In den MINT-Fächern haben wir diese Situation ja Gott sei Dank nicht, aber was hindert jemanden, bevor er sich mit der Publizistik beschäftigt, daran, einfach einmal Volontär zu sein? Das wäre ein Teil der Presseförderung. Und da könn­te man noch viele Dinge dieser Art anführen.

Und: Der Kern wäre, auch einmal die Matura zu überdenken. Die Matura ist doch der klassische Einstieg in das Hochschulstudium. Wir sollten davon wegkommen, die Ma­tura immer weiter nach unten, hin zu einer sogenannten neuen Mitte zu nivellieren, son­dern sollten sie bewusst als Vorbereitung für das Hochschulstudium verwenden. (Bei­fall bei der FPÖ. – Abg. Kuntzl: Darum gibt es ja die Zentralmatura!)

Eine grundsätzliche Anmerkung zum gesamten Wissenschaftsbudget: Herr Bundesmi­nister, Sie haben uns kritisiert und gesagt, wir verwenden angeblich falsche Zahlen, weil Sie ja Rücklagen verwenden dürfen. Jetzt will ich Ihnen gerne glauben, dass das mit dem Finanzminister abgesprochen ist, dass Sie Ihre Rücklagen verwenden dürfen, aber in einer ordentlichen Firma ist es so, dass man, wenn man Rücklagen angreift, dies auch ins Budget hineinschreibt. In unserem Budget sieht man das aber nicht. – Wa­rum sollen wir dann glauben, dass die Rücklagen verwendbar sind? Da würde ich mir etwas mehr Eindeutigkeit wünschen.

Zum Abschluss noch eine kleine Bemerkung: Herr Bundesminister, Sie wissen ja, für ausgelagerte Firmen, die sich im weitesten Sinne mit Forschung, Technologie und Wis­senschaft beschäftigen, ist es immer gut, wenn sie internationale Beziehungen haben. Wenn aber dann die Geschäftsführer nur mehr als „Reiseingenieure“ – unter Anfüh­rungszeichen – tätig sind, keinerlei – wie Ihr Staatssekretär gesagt hat –internationale Be­ziehungen zusammenbringen, sondern das zur Pflege des eigenen Egos machen, weil die Herrschaften nicht Minister geworden sind, dann sollte man doch einmal darüber nachdenken, ob es wirklich sinnvoll ist, jeden Geschäftsführer in der Weltgeschichte um­herfahren zu lassen – und sei es auch nur, weil es eine Frau ist. – Danke. (Beifall bei der FPÖ.)

10.21


Präsidentin Doris Bures: Als Nächste zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Hakel. – Bitte.

 


10.21.14

Abgeordnete Elisabeth Hakel (SPÖ): Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Vizekanz­ler und Minister! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Das Budget des Wissenschafts­ministeriums trägt natürlich maßgeblich zur Gestaltung der Rahmenbedingungen für Wis­senschaft und Forschung sowie gesellschaftliche Innovation bei.

 


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