Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll104. Sitzung / Seite 538

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Fahrt von Salzburg nach Wien noch 5 Stunden 8 Minuten. Ich habe es schon gesagt: Die Zeit wurde mehr als halbiert, inzwischen fährt man diese Strecke in 2 Stunden 22 Minuten.

Wenn Sie sich die Fahrt von Salzburg nach Bregenz anschauen und umgekehrt, da, muss ich sagen, schaut es leider nicht ganz so gut aus. Ein Beispiel: Vor über einem Vierteljahrhundert brauchte der Symphoniker von Bregenz nach Salzburg 4 Stunden und 9 Minuten. Man staunt, wenn man sich die derzeitige Fahrtzeit des Railjets an­schaut: Wenn Sie zu Mittag wegfahren, fahren Sie 4 Stunden 23 Minuten. Wir brau­chen heute länger. Der schnellste Railjet – da müssen Sie aber morgens um 5.47 Uhr in Bregenz einsteigen – fährt 4 Stunden und 16 Minuten; auch der ist noch deutlich lang­samer als früher der Symphoniker. Ich glaube, das zeigt schon sehr deutlich, dass da enormer Nachholbedarf herrscht, Herr Minister! (Beifall bei den Grünen. – Zwischenruf des Abg. Hell.)

Es gibt viele Langsamfahrstrecken. Die Strecke ist zudem störungsanfällig. Der Fahr­plan wird nicht immer eingehalten, und man müsste da, glaube ich, durchaus in kleine Abschnitte investieren. Herr Minister, Sie wissen, was jetzt kommt, wir haben das im Ver­kehrsausschuss auch schon diskutiert. Es geht beispielsweise um eine relativ geringe Investition im Bereich des Walgau oder des Klostertals, die Strecke von Bludenz Rich­tung Braz, der sogenannte Klosterbogen, der lange im Zielnetz 2025 drin war und jetzt gestrichen worden ist.

Im Ausschuss haben Sie gesagt, die Landesregierung wurde informiert. Ich habe extra noch einmal nachgefragt: Dem war nicht so.

Also wenn wir investieren, dann bitte nicht in gigantische Großprojekte, deren Nutzen – Stichwort Semmering-Basistunnel, Stichwort Jörg-Haider-Gedächtnis-Tunnel, also der Koralmtunnel, zwischen der Steiermark und Kärnten (Abg. Darmann: Sie haben über­haupt keinen Plan!), Riesenprojekte, Milliardenprojekte –, deren verkehrspolitische Effi­zienz alles andere als klar ist.

Es gäbe Projekte, die deutlich beschäftigungsintensiver wären, kleinere Projekte und Pro­jekte, die der Bevölkerung auch im Westen Österreichs zugutekommen würden. Ich er­innere an den Bereich von Kufstein bis Bregenz: Da sind zwölf Bezirkshauptstädte di­rekt an der Strecke, und es wohnen über 900 000 Menschen, also fast eine Million, in diesem Bereich. Da wären entsprechende Investitionen überfällig.

Bitte schauen Sie sich unsere Vorstellungen an und schauen Sie sich auch das ehe­malige Zielnetz 2025 an! Da war einiges drin, was jetzt leider nicht mehr drin ist. (Bei­fall bei den Grünen.)

14.33


Präsident Ing. Norbert Hofer: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Lipitsch. – Bitte.

 


14.33.57

Abgeordneter Hermann Lipitsch (SPÖ): Herr Präsident! Sehr geehrten Herren Bun­desminister Stöger und Schelling! Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen! Kollege Walser, du weißt ja, dass wir, wenn wir vom Westen kommend Österreich verlassen, 150 Kilome­ter auf deutschem Bundesgebiet fahren, wo die Ausbaumaßnahmen nicht so vorhan­den sind. Im Unterinntal wird dementsprechend investiert und ausgebaut, auf deutscher Bahnlinie können wir das allerdings nicht machen. (Abg. Moser: Ja, das ist auch ein Problem, …! – Zwischenruf des Abg. Walser.)

Eines muss ich auch sagen: für 600 Kilometer knapp über sechs Stunden. Herr Kollege Hagen, bitte, wenn du mit dem Auto fährst, rechne die Pausen auch mit ein, denn dann wirst du nämlich zu dem Ergebnis kommen, dass du mit dem Auto länger brauchst als mit dem Zug. Das wollte ich nur kurz anmerken.

 


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