Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll104. Sitzung / Seite 577

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man als Sportpolitiker hergehen und sagen: So geht das wirklich nicht, es braucht eine dringende Reform bei den Großveranstaltungen! Deswegen habe ich auch einen An­trag eingebracht, dass Sportgroßveranstaltungen in Zukunft nur mehr gefördert werden dürfen, wenn, wie es der Rechnungshof vorschlägt, eine Gesamtkostenrechnung vor­liegt.

Jetzt kann man dann immer noch drüber diskutieren, ob der ÖSV einen Gewinn be­kommen soll oder nicht – das ist, so finde ich, eine Debatte, die man als Veranstalter führen kann –, aber wir sollten zumindest wissen, welche Gelder hin und her fließen, in welcher Größenordnung dort gefördert wird. Wenn der Herr Schröcksnadel, der im Übrigen Ihr Olympia-Koordinator ist und dort über die Fördermittel der Olympia-Sportler entscheidet, gleichzeitig vom Rechnungshof den Brief bekommt, dass er Doppelförde­rungen zugelassen hat, dann frage ich mich schon, wie man da einfach alle Augen zu­drücken und so tun kann, als wäre da alles in Ordnung gewesen. Das kann man ja wohl nicht ernsthaft so angehen.

Meiner Meinung nach haben wir also im Sportausschuss auch einen dringenden Aufar­beitungsbedarf. Ich wiederhole die Forderung: Keine Gelder mehr ohne eine Auf­schlüsselung dessen, was mit den Einnahmen auch geschieht! (Abg. Krist begibt sich gerade zu seinem Sitzplatz.)

Da ich jetzt gerade Hermann Krist sehe: Der Werbewert ist unbestritten, keine Frage! Ich würde eine Ski-WM beim nächsten Mal auch wieder fördern, aber ich möchte wis­sen, was gefördert wird, wer die Gewinne kassiert, was damit passiert, und ich möchte vor allem sicherstellen – und da sind wir uns vielleicht einig –, dass kein Sportgroß­funktionär, in dem Fall der ÖSV, hergehen kann und dieselben Rechnungen auf der ei­nen Seite an den Minister Klug und auf der anderen Seite der FIS schickt und von bei­den für dieselbe Rechnung Geld erhält. Wenn wir diese Einigung haben, dann wäre schon einiges erreicht. (Beifall bei den Grünen.)

16.36


Präsidentin Doris Bures: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Haubner. – Bitte.

 


16.36.41

Abgeordneter Peter Haubner (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsident! Sehr geehrte Her­ren Minister! Der Sport ist eine sehr wichtige Materie. Ich möchte dabei zunächst in Richtung der Frau Kollegin Steger sagen: Was täten wir ohne die Ehrenamtlichen, die im Sport tätig sind – ob das bei der UNION ist, ob das beim ASKÖ ist oder beim ASVÖ. Das sind 70 000 bis 100 000. Herzlichen Dank dafür (Beifall bei der ÖVP sowie bei Ab­geordneten der SPÖ – Abg. Rädler: Genau!), dass ihr mit eurer täglichen Arbeit unse­re Kinder und die Jugendlichen bewegt!

Ein Danke auch dem Kollegen Brosz, der diese Leistungen anerkennt. Der Kollege Brosz sollte Ihnen ein Beispiel sein, er ist ein ausgewiesener Sportexperte, und auch wenn wir nicht immer gleicher Meinung sind, muss man seine Expertise in der Bezie­hung auf jeden Fall anerkennen. Also, noch einmal: Unverzichtbarer Teil des österrei­chischen Sports sind seine Dachverbände, und sie leisten eine hervorragende Arbeit. – Das zum Ersten.

Zum Zweiten: Was die Geldmittel betrifft, so glaube ich, dass wir mit dem Bundes-Sportförderungsgesetz, das wir im Jahr 2013 aufgestellt haben, die Mittelvergabe pro­fessioneller und vor allem auch transparenter gemacht haben. Dieses System hat sich bewährt, und man sieht das auch jetzt im Bundes-Sportförderungsfonds, der unter der Leitung von Frau Stadler eine hervorragende Arbeit macht, und daran, dass es von den Vereinen beziehungsweise auch von den Verbänden Lob gibt, dass diese Mittel al­so transparent und professionell vergeben werden. Meiner Ansicht nach haben wir von


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