Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll107. Sitzung / Seite 137

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das sind laut Gewerkschaft angeblich über 5 000 –, die als sogenannte Wanderpokale von einer Schule zur nächsten weitergereicht werden, nicht loswird.

Daher haben wir eben in diesen Schulen das Problem, dass dort ungeeignete Lehrer auf unsere Kinder losgelassen werden. Dieses Problem gibt es in der Privatschule nicht, denn in der Privatschule werden diese Lehrer freigesetzt, und das ist das Einzige, was sinnvoll ist. Man muss die Lehrer freisetzen, die für diesen Job nicht geeignet sind. (Beifall beim Team Stronach.)

Genauso wie Sie ungeeignete Chirurgen freisetzen würden oder Busfahrer, die sich jeden Tag ansaufen. Würden Sie die auf Ihre Kinder loslassen? – Das machen Sie ja auch nicht. Warum sträuben Sie sich in der Schule? Warum sträuben Sie sich davor, diese 5 000 Problemlehrer, die wir in diesem Land haben, endlich umzuschulen und vielleicht sogar in Ihrem Ministerium anzustellen? – Sie haben damit wahrscheinlich eh kein Problem. (Heiterkeit des Abg. Walter Rosenkranz.) In der Schule haben sie nichts verloren, und darüber müssen wir sprechen, aber darüber wollen Sie nicht sprechen.

Rechnen Sie sich einmal aus, was 5 000 Lehrer unseren Kindern antun! 5 000 Prob­lemlehrer, die von einer Schule zur nächsten als „Wanderpokal“ weitergereicht werden! Nehmen Sie einen Taschenrechner zur Hand und rechnen Sie sich einmal aus, wie viele Kinder davon betroffen sind. Das sind die Probleme, die Sie nicht ansprechen wollen, und dann kommen Sie mit solch einer BIFIE-Reform daher, die in Wirklichkeit keine Reform ist, sondern nichts anderes als der verzweifelte Versuch, mit ganz kleinen Stellschrauben irgendetwas im System zu bewegen. Das können Sie aber nicht.

Wenn Sie wirklich etwas tun wollen, dann ermöglichen Sie allen die Privatschule. Das heißt, die Eltern bekommen einen Bildungsscheck und wählen selbst zwischen Privat­schule und öffentlicher Schule. Das kostet genauso viel wie das aktuelle System, keinen Cent mehr, nur haben wir dann die Gewissheit, dass wir bei 100 Prozent oder annähernd 100 Prozent der Kinder zumindest das schaffen, was Sie nicht schaffen, nämlich allen Lesen und Schreiben beizubringen. Danke. (Beifall beim Team Stronach.)

16.33


Präsident Ing. Norbert Hofer: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Jank. – Bitte.

 


16.33.59

Abgeordnete Brigitte Jank (ÖVP): Herr Präsident! Frau Ministerin! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Kollege Lugar, das war jetzt Themenverfehlung – wir debattieren das BIFIE-Gesetz. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ.)

Ich weiß schon, dass das Gesetz an sich für populistische Stellungnahmen hier heraußen nicht viel hergibt, und daher muss man dann jede Gelegenheit nützen, um – ceterum censeo – das zu sagen, was man sonst auch immer sagt. (Abg. Lugar: Hat Ihnen mein Redebeitrag nicht gefallen?)

Zum BIFIE-Gesetz selbst: Zu begrüßen ist die neue Ausrichtung des BIFIE, und zwar inhaltlich wie auch organisatorisch. Es ist nunmehr eine klare Konzentration auf die wissenschaftlichen Aufgaben gegeben, also Bildungsforschung, Monitoring und Unterstützung der Qualitätsentwicklung, einschließlich der nationalen Bildungsbericht­erstattung.

Betreffend die nationale Bildungsberichterstattung wird man vielleicht im Rahmen der Bildungsreformkommission noch nachschärfen müssen, weil ich der Ansicht bin, dass Forschungsergebnisse des BIFIE, aber auch Ergebnisse des Monitorings von Schulen natürlich dazu verwendet werden müssen, Qualitätssteigerungen oder Verbesserungen


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