Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll111. Sitzung / Seite 74

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Zu sehen ist das auch am Aktienkurs. Sie wissen genau, dass Sie damit international einen immensen Schaden anrichten.

Natürlich haben wir mit unserem 31,5-Prozent-Anteil am größten Energieversorger und auch am größten Arbeitgeber Österreichs strategisches Interesse, und unser Finanz-minister nimmt seine Aufgabe als Eigentümervertreter sehr, sehr ernst, schützt die Arbeitsplätze und den Standort vor ertrags- und unternehmensabträglichen Inter­ventionen und Zurufen.

Eines muss aber schon klar sein: Es ist kein Verkaufsauftrag betreffend OMV gegeben. Im Sinne der langfristigen Versorgungssicherung sind aber internationale Partner­schaf­ten sehr wichtig und auch sehr vernünftig. Wechselseitige Beteiligungen gewährleisten überhaupt Versorgungssicherheit, was die Grundvoraussetzung für unseren Wirt­schaftsstandort und auch für unsere Arbeitsplätze ist.

Folgendes ist auch noch klarzustellen: Man kann gerade bei einer geplanten Minder­heitsbeteiligung an der Connect über einen Bieterwettbewerb nicht automatisch von einem Verkauf an die Gazprom sprechen. Wie schon mehrmals vonseiten der Unter­neh­mensführung betont wurde, ist ein Erwerb des Anteils durch die Gazprom eher unwahrscheinlich.

Unabhängig davon trägt eine Realisierung des Verkaufs dieser Minderheitsanteile an der OMV-Tochter zur Bilanz- und Cashflow-Stärkung der Konzernmutter bei und optimiert auch das Portfolio. Darüber hinaus – der Herr Finanzminister hat es schon angesprochen – ist die Connect auch unabhängig von der Eigentümerstruktur unter der Beobachtung der E-Control. Die Stärkung der OMV im internationalen Wettbewerb, die nachhaltige strategische Ausrichtung sind das beste Mittel für den Standort und für damit verbundene Arbeitsplätze.

Ich habe da vollstes Vertrauen zu meinem ehemaligen BASF-Kollegen CEO Dr. Seele, der nicht nur ein hervorragender Chemiker, sondern auch ein verantwortungsbe­wusster Manager ist. Finanzminister Schelling, ebenfalls ein erfahrener Manager und Unternehmer, wird diesen Weg begleiten und überwachen.

Sehr geehrte Damen und Herren! Sie helfen dem Unternehmen nicht mit öffentlichen Zurufen, sondern nur, indem Sie die Profis ohne politischen Druck arbeiten lassen. Und denken Sie auch über die Grenzen hinaus! (Beifall bei der ÖVP.)

9.41


Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Dr. Hübner. – Bitte.

 


9.42.13

Abgeordneter Dr. Johannes Hübner (FPÖ): Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Herr Minister Schelling! Das, was Frau Kollegin Winzig gesagt hat, ist ja in der Sache nicht falsch – sagen wir einmal so. Ich will nicht sagen, ist nicht ganz richtig, aber es ist nicht falsch. Aber es greift ja viel zu kurz. Darum geht es ja nicht! Wir wissen ohnehin, dass der Staat nicht zu 100 Prozent die OMV beherrscht, und wir wissen auch, was für den Betrieb gut und schlecht ist.

Aber das, was nicht gesagt worden, was aber ganz wichtig ist, ist, welchen Schaden die Politik der OMV in den letzten Jahren zugefügt hat. Wir müssen ja Folgendes sehen: Ein wichtiges Geschäftsfeld der OMV ist der Gashandel. Dieser umfasst fast ein Drittel des Ertragsvolumens dieses Konzerns. Da hat man alles von politischer Seite getan, um das Unternehmen zu schädigen. Es hat ja Versuche gegeben, Österreich zu einem der größten Gasknotenpunkte des europäischen Kontinents auszubauen; sind wir ja schon teilweise. Baumgarten ist ja eine der großen Gasdrehscheiben.

 


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