Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll111. Sitzung / Seite 196

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Die Auswirkungen der Flüchtlingskrise sind auf verschiedenen Ebenen zunehmend spürbar. Zwischenfälle mit Asylsuchenden scheinen sich zu häufen; fast täglich sind Berichte über strafrechtsrelevante Übergriffe zu vernehmen. Gleichzeitig bestehen erhebliche budgetäre Auswirkungen. Allein im Jahr 2015 verursachte die Flüchtlingskrise nach aktuellen Schätzungen Kosten in Höhe von mehr als einer Milliarde Euro. Das Vertrauen der Bevölkerung sinkt nachweislich, ein klares Entgegensteuern der Verantwortlichen ist notwendig.

Zwar waren zarte Lösungstendenzen am Ende des Asylgipfels in der letzten Woche zu vernehmen, jedoch wurden diese insbesondere von Vertretern der SPÖ fast vollständig negiert. Nahezu täglich äußerten sich seitdem rote Parteivertreter, um die Begrifflich­keit der Obergrenze zu bekämpfen und zu relativieren.  

Insgesamt erfordert die geschilderte Tatsachenlage umgehende Lösungen in verschie­denen Bereichen, um die nachhaltigen finanziellen, sicherheits- und intergrations­politischen Auswirkungen schnellstmöglich zu begrenzen. Im Sinne Österreichs dürfen Parteigrenzen in der Frage der Bewältigung der Massenmigration keine Rolle spielen. Ein nationaler Schulterschluss hat über die Parteigrenzen hinweg zu erfolgen.

Ein ganzes Bündel von Maßnahmen ist längst zu schnüren. Beispielsweise sind verschiedenste Gesetze wie etwa das Asylgesetz umgehend zu ändern, um die Asylverfahren erheblich zu verkürzen und Abschiebungen erleichtert durchführen zu können. Selbstverständlich sind dafür sowie zur Sicherung der inneren Sicherheit die budgetären Mittel für die Exekutive und das Bundesheer zu erhöhen. Weiters sind Ver­schärfungen im Staatsbürgerschafts- und im Fremdenpolizeigesetz sowie im Straf­gesetzbuch durchzuführen, um entsprechend auf Schlepperunwesen, illegale Grenz­über­tritte und IS-Kämpfer unter den Migranten reagieren zu können.

Die unterfertigenden Abgeordneten stellen daher folgenden

Entschließungsantrag:

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, zur Lösung der Flüchtlingskrise im Rahmen eines nationalen Schulterschlusses umgehend legistische Maßnahmen dem National­rat zuzuleiten, um etwa die Asylverfahren nachhaltig zu verkürzen, die Abschiebe­bestimmungen insbesondere auch für straffällig gewordene Asylwerber zu verschärfen, Wirtschaftsflüchtlinge an der Staatsgrenze abzuweisen, sowie die Geldmittel der Sicherheitsexekutive sowie des Bundesheeres aufzustocken.“

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Präsidentin Doris Bures: Herr Bundesminister Mag. Doskozil hat sich zu Wort ge­meldet. – Bitte, Herr Bundesminister.

 


16.49.23

Bundesminister für Landesverteidigung und Sport Mag. Hans Peter Doskozil: Sehr geehrte Frau Präsidentin! Werte Damen und Herren Abgeordnete! Herr Bundes­kanzler! Werte Regierungskollegen! Ich freue mich wirklich ganz besonders, dass ich einen Tag nach der Angelobung heute hier zu Ihnen sprechen kann. Sie sind Teil der höchsten Repräsentanten im Staat. Sie sind Teil der gesetzgebenden Körperschaften. Sie sind Teil einer der wichtigsten Institutionen in unserem Land, und wir können heute hier live miterleben, wie Gewaltentrennung in Österreich funktioniert: Gewaltentren­nung, indem Sie auf der einen Seite, auf der kontrollierenden, legislativen Ebene tätig


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