Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll111. Sitzung / Seite 344

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Gerade bei Gesundheitsberufen ist eine Vergleichbarkeit der Ausbildung und eine Vereinheitlichung des Standards überaus wichtig. So ist es uns allen hier ein Anliegen, dass verletzte und kranke Menschen überall mit den besten Mitteln und vor allem vergleichbar behandelt werden können.

In unserer von Schnelllebigkeit geprägten Zeit, in der es unverzichtbar ist, flexibel auf diverse Einflüsse zu reagieren, ist es wichtig, eine transparente und effiziente Anerken­nung von Berufsqualifikationen zu gewährleisten. Durch einen Europäischen Berufs­aus­weis können Anerkennungsverfahren vereinfacht und somit finanzielle Aufwendun­gen minimiert werden. Davon profitieren nicht nur die Behörden, sondern auch die betroffenen Berufsangehörigen. Die persönliche Mobilität von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern wird somit vereinfacht und verbessert.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Eine der größten Herausforderungen für Menschen, die einer Tätigkeit in einem anderen EU-Staat nachgehen wollen, ist es, dass man einfach weiß, wie man was, wo und wann einreichen kann, um damit auch eine Anerkennung im Beruf zu erhalten.

Mit der heutigen Umsetzung schaffen wir die Grundlage dafür, dass in diesem wich­tigen Berufsfeld eine Informationsaustauschmöglichkeit zwischen den Mitglied­staaten stattfindet und somit den Bewerberinnen und Bewerbern ein Ansprechpartner zur Verfügung steht.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Mit dieser EU-Richtlinie machen wir den Schritt in die richtige Richtung. Wir schaffen eine Basis für die Vergleichbarkeit und eine Basis für europäische Standards, gerade in einem so wichtigen Bereich wie zum Beispiel die Gesundheit. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

22.18


Präsidentin Doris Bures: Als Nächster ist Herr Abgeordneter Dr. Rasinger zu Wort gemeldet. – Bitte.

 


22.18.22

Abgeordneter Dr. Erwin Rasinger (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Ministerin! Hohes Haus! Manchmal schließt sich im Leben der Kreis. Für mich hat sich der Kreis heute geschlossen. Berufsanerkennung heißt ja auch Inter­nationalität. Wo findet in Österreich die meiste Internationalität im Bereich der Medizin statt? – Meiner Meinung nach im Allgemeinen Krankenhaus, und dort war ich Ärzte­vertreter. Als junger Arzt bin ich immer vor der Baugrube gestanden – die heute angeb­lich schon wieder baufällig ist – und habe mich gefragt: Wird das eine gute Sache oder nicht?

Jahrelang habe ich als junger Politiker gestritten, dass Bund und Stadt Wien da endlich irgendwie zusammenarbeiten, und das war nie möglich. Genau heute ist es ge­schehen, dass man dem AKH eine langfristige Perspektive gegeben hat, und das AKH ist das wichtigste Spital in Österreich. Wir sind auf Platz 59 in der Welt. Das ist ein sehr guter Platz bei den Med-Unis, obwohl die medizinische Uni erst seit zehn Jahren besteht.

Dort wurde in den letzten zehn Jahren die Forschung aufs Dreifache gesteigert, das spricht auch für Internationalität. Jedes Jahr werden dort 100 000 Operationen durch­geführt, es gibt 104 000 Spitalsaufenthalte, und 550 000 Patienten suchen die Ambu­lanzen auf. Das ist eine wirklich beeindruckende Leistung, und solch eine Leistung braucht Kontinuität.

Ich war letzte Woche bei der Fakultätsvorlesung, und da habe ich zum ersten Mal – ich glaube, manche Ärzte sind eher in der Raunzerzone zu Hause und jammern darüber, was alles schlecht ist – so richtig eine Art Aufbruchsstimmung gespürt, nämlich dass


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