Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll111. Sitzung / Seite 370

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Wahnsinn, was als Lachsersatz aus chemischer Produktion auf die Brötchen, auf die Teller kommt. Frau Ministerin! Auch diesbezüglich gehört der Markt erforscht, der Markt ganz klar definiert.

Ganz interessant ist, wenn man weiß, was gerade jetzt in Norwegen passiert ist. Die Organisation Foodwatch hat, nachdem man in Blutproben deutscher Staatsbürger das Gift eines Pflanzenschutzmittels gefunden hat, das bereits vor drei Jahren verboten worden ist, aufgedeckt, dass dieses Pflanzenschutzmittel in den norwegischen Lachs­farmen für die Konservierung des Futters verwendet und verfüttert wurde. Über die Lachse ist dieses Gift dann wieder in den menschlichen Körper gekommen. (Abg. Fekter: Woher weißt du denn das schon wieder?)

Ich denke, das wird ein neues Geschäftsmodell, Frau Kollegin Fekter. Der Fisch wird immer als so gesund angepriesen. In der Klimaschutzgemeinde, Klimabündnis­gemeinde Vöcklabruck wird ein Kilogramm Bio-Bachforelle um nur 39,90 € angeboten, aber natürlich aus der Aquakultur in Friaul. Wenn ich mir, weil gerade Weihnachten war, diesen norwegischen Lachs, natürlich Bio-Lachs anschaue (der Redner hält eine Lebensmittelverpackung in die Höhe), dann frage ich alle hier Anwesenden, warum man einen Lachs aus Norwegen 1 600 Kilometer nach Frankreich fahren muss – das ist dann die zweite Landeskennzeichnung drauf –, damit man ihn dort selcht. Und dann kommt er endlich von Frankreich nach Österreich, und dann haben wir unser Festtagsmenü. (Abg. Fekter: Was kaufst denn du da ein?)

Also was da in diesem Lebensbereich abgeht, da brauchen wir noch einige Klimagipfel, glaube ich, auf denen diese Irrwege aufgezeigt werden, damit wir wirklich mit den Bürgerinnen, mit den Bürgern, mit den Konsumentinnen und Konsumenten gemeinsam diesen Missstand abstellen können. Es geht natürlich um viel Geld. Das wird immer zu höchsten Kilopreisen verkauft; daran wird wirklich verdient. Das kostet die Konsumen­ten wirklich viel Geld, und natürlich stimmt es dann, wenn man sagt: Das Leben ist teuer geworden. Deshalb glaube ich: Wer sich regional ernährt, ernährt sich auch wesent­lich günstiger. (Beifall beim Team Stronach. – Abg. Doppler: Bravo, Leo!)

23.43


Präsident Karlheinz Kopf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Doppler. – Bitte.

 


23.43.46

Abgeordneter Rupert Doppler (ohne Klubzugehörigkeit): Herr Präsident! Frau Minister! Hohes Haus! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Verbot von Gen-Lachs in Österreich und der EU. Der Lachs ist einer der beliebtesten Speisefische. Jetzt gibt es diesen Lachs auch in Turboform, in der Gentechnikvariante. Auf diese Variante können wir gerne verzichten.

Wer kann das verstehen, meine sehr geehrten Damen und Herren, dass eine Lebens­mittelbehörde wie die amerikanische ein solches Laborprodukt zulässt? – Ich nicht! Damit ist dieser Lachs weltweit das erste gentechnisch veränderte Tier, das für die menschliche Ernährung genutzt werden darf. Die Auswirkungen auf die Gesundheit, auf die Natur interessieren diese Herrschaften überhaupt nicht. Es steht nur die Profitgier im Vordergrund. Diese Zulassung ist nur ein Vorbote des Freihandels­abkom­mens, wie das auch Kollege Steinbichler angesprochen hat. Auf diese Mahlzeit können wir gerne verzichten. – Herzlichen Dank. (Beifall beim Team Stronach sowie der Abge­ordneten Gerhard Schmid und Winter.)

23.44


Präsident Karlheinz Kopf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Wurm. – Bitte.

 


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